Baracoa & El Yunque – Kolumbus, raffinierte Küche und Natur pur

Baracoa, nein nicht JARABACOA, das sollte von Santiago aus meine nächste Station sein. Man fährt mit dem Touristenbus von Viazul etwa fünf Stunden zunächst an der Küste entlang, später in die Berge der Sierra de Purial hinein und kommt schließlich im kleinen, dörflichen Baracoa an, das bis zum Bau der Verbindungsstraße nach Santiago bis zur Revolution quasi vom Rest der Insel abgeschnitten gewesen und nur auf dem Seeweg erreichbar  war. Der Weg durch die Berge nach Baracoa erinnerte mich sehr an die Straße zwischen Jarabacoa und Constanza in der DomRep und in ähnlich schlechtem Zustand wie die in Kuba muss die Straße wohl vor ihrer Renovierung auch in der DomRep gewesen sein. Damals brauchte man jedenfalls ebenfalls fünf Stunden von Jarabacoa nach Constanza; heute sind es 1,5 Stunden.

In Baracoa hatte ich über AirBnB ein sehr nettes Casa Particular gefunden und erkundete am ersten Tag zusammen mit Johan, einem Belgier, den ich auf der Busfahrt kennengelernt hatte, das Städtchen. Hier übrigens legte Kolumbus 1492 angeblich zum ersten Mal in Kuba an, was ein Holzkreuz in der Kathedrale (Catedral Nuestra Señora de la Asunción) und ein Denkmal an der Strandpromenade bezeugen. Und, da Baracoa in ganz Kuba für seine raffinierte Küche berühmt ist, die ja sonst mit Sandwichs und fettiger Käsepizza eher zu wünschen übriglässt, mussten wir natürlich in einem örtlichen Restaurant essen gehen. Eine Spezialität des Ortes ist Fisch bzw. sind Meeresfrüchte in Kokosnusssoße, da die Region neben Kakao v.a. auch Kokospalmen  anbaut. Die Kokosprodukte halfen den Menschen in der Zeit der „Periódo Especial“ in den frühen 1990er Jahren, als es aufgrund der Wirtschaftskrise im Zuge des Zusammenbruchs der Sowjetunion nicht mehr genug zu essen gab, zu überleben, wie mir mein Gastgeber später erzählte. Die Meeresfrüchte mit Kokossoße jedenfalls schmeckten herrlich, nur leider war mein Magen nicht ganz so begeistert von dem Essen und verabschiedete sich schnell wieder davon. 😦

So war ich am nächsten Morgen leider etwas geschwächt und konnte das riesige Frühstück mit einer Thermoskanne Kaffee und einer Thermoskanne frischen Kakaos inklusive leider gar nicht richtig genießen und musste mir den Rest für den Tag einpacken. Mit Johann hatte ich geplant einen Ausflug in den Nationalpark Alejandro von Humboldt zu machen. Doch der Taxifahrer, mit dem wir am Abend vorher noch eine Vereinbarung getroffen hatten, tauchte nicht auf und so sahen wir uns gezwungen, uns im staatlichen Touristenbüro von CUBATUR eine andere organisierte Tour zu suchen. In den Nationalpark konnten wir leider aufgrund von Regen nicht fahren und so entschieden wir uns einen Ausflug auf den Tafelberg El Yunque zu machen, der quasi das Wahrzeichen Baracoas darstellt. Wir wanderten als Kleingruppe von zehn Leuten los und mussten als erste Hürde durch einen Fluss waten, der mir teilweise bis zu den Oberschenkeln ging und ich ständig Angst um meine Kamera hatte. Ein bisschen sauer war ich schon, dass sie uns nicht vorgewarnt hatten. Aber bis zum Zwischenstopp an einer Hütte hatte ich erst einmal mit meinem noch immer grummelnden Magen und meines Schwächegefühls  zu kämpfen, was sich aber schlagartig besserte als mir ein Mädel aus unserer Gruppe Traubenzucker gab. So kamen wir alle oben an, machten ein paar Fotos und konnten aber leider aufgrund des diesigen Wetters nicht allzu viel von der Umgebung sehen.

Der Abstieg gestaltete sich als äußerst schwierig: Er war durch Schlamm extrem rutschig und ich wurde wieder einmal sauer auf den Tourveranstalter, da ich extra noch gefragt hatte, ob ich die Tour mit meinen leichten Turnschuhen überhaupt machen könne und ob es nicht zu gefährlich sei wegen des Schlamms. „Ah sí sí, no hay problema.“ (Ah doch, doch, kein Problem!) hatten sie mir geantwortet. Ich aber hätte mir meine knöchelbedeckenden Wanderschuhe in diesem Moment gerne gewünscht. Und dann passierte, was passieren musste: Ein Mädchen aus unserer Gruppe rutsche beim Runtergehen aus und „knack“ brach sich den Knöchel. Es war schrecklich mit anzuhören und anzusehen! Ihr Fuß wurde stabilisiert und der Guide nahm sie auf seinen Rücken, um sie runterzutragen. Gleichzeitig konnte er nicht so schnell runterlaufen wie er wollte, da er auch noch für uns als restliche Gruppe verantwortlich war. Auch das war also schlecht organisiert worden: Wahrscheinlich schicken sie, um den Preis zu drücken, immer nur einen Guide pro Gruppe mit, wobei zwei nötig gewesen wären. Wir anderen aus der Gruppe verzichteten breitwillig auf die Programmpunkte Obstessen an der Zwischenhütte und Baden im Fluss, um so schnell wie möglich nach unten zu gelangen und das Mädel in ein Taxi Richtung Baracao setzen zu können. Das erste Taxi bekam die Tür nicht zu als sie mit ausgestrecktem Bein auf der Rückbank saß und so musste sie erneut gefühlt ewig warten bis ein zweites Taxi kam. Die Verzögerung wurde uns mit dem allgemeinen Benzinmangel erklärt. Gottseidank war „nur“ ihr Knöchel gebrochen und nichts wirklich Akutes vorgefallen wo schnelle Hilfe vonnöten gewesen wäre…

Am Abend lernten Johan und ich in einem Restaurant übrigens einen Israeli kennen, der uns erzählte, dass er tagsüber einen Ausflug zum Nationalpark Alejandro von Humboldt gemacht hatte und der Regen kein Problem dargestellt hätte. Na toll! Aber nun gut, ein Grund noch einmal herzukommen!

Nach einem weiteren Tag in Baracoa, an dem ich ein paar Museen und den Strand erkundete, fuhr ich per Bus wieder nach Santiago zurück, wo ich noch ein paar Festivaltage der „Fiesta del Fuego“ (Fest des Feuers) mitnahm. Am Freitag ging es schließlich von Santiago per Nachtbus zurück nach Havanna, wo ich noch den Samstag zum weiteren Sightseeing nutzte. Sonntagmorgen sollte es mit der Fluggesellschaft „Cubana de Aviación“ zurück nach Santo Domingo gehen. Als ich die Check-In-Halle betrat, war mein Flug um 9.40 Uhr nicht angezeigt und auf Nachfrage am Schalter wurde mir mitgeteilt, dass er wahrscheinlich erst gegen 14 Uhr fliegen würde, was später auf 16.45 Uhr korrigiert wurde. Irgendwann sammelten sich sämtliche, v.a. dominikanische Passagiere, vor dem Büro der Fluggesellschaft, um an irgendwelche neuen Informationen zu gelangen, denn diese wurden einem nie offiziell kommuniziert. Immer war es so, dass einer der Passagiere in das Büro spazierte, nachfragte und es den anderen dann mitteilte. So hieß es dann, am heutigen Tag würde es keinen Flug mehr geben und es würde nun eine Hotelübernachtung für uns organisiert. Ich war völlig frustriert, zumal ich mein ganzes Bargeld aufgebraucht hatte, kein Neues abheben wollte und weder Handyempfang noch Internet hatte, um meine Gastfamilie und meine Familie in Deutschland zu informieren. Immerhin bekamen wir einen 5 CUC-Gutschein, um uns etwas in der Cafeteria kaufen zu können.

So wurden wir also wieder nach Havanna zurück in ein staatliches Hotel in der Nähe des Plaza de la Revolución gekarrt, wo Übernachtung und Essen für uns bezahlt wurden. Es war an sich schon ein Erlebnis, v. a. das überbordende, aber doch fade Abendbuffet, aber ich war die ganze Zeit am Überlegen wie ich meiner Gastfamilie wegen meiner Verspätung Bescheid gegen könnte. Einer der Barkeeper lieh mir zum Glück sein Handy aus, von dem ich eine SMS an meine Gastmutter Lourdes schrieb und, da ich mir nicht sicher war, ob die SMS richtig verschickt worden war, versuchte ich sie noch mit meiner Telefonkarte anzurufen. Ich hörte zwar sie, aber sie nicht mich. Also rief ich meine Mit-Freiwillige Sarah noch an, teilte ihr mit, dass ich erst am nächsten Tag käme, wann auch immer, und schwupps, war das Telefongespräch mangels Guthaben auch schon beendet. Was für ein Stress!

Am nächsten Morgen wurden wir 4:30 Uhr am Hotel eingesammelt und zurück zum Flughafen gefahren. Der Check-In ging erstaunlich schnell, nur als wir schon am Abfluggate saßen, ließen sie uns wieder ohne Informationen warten; das Gate wurde noch mehrmals gewechselt, und so hatte ich schon Angst, dass wir auch an diesem Tag nicht mehr fliegen würden. Nach ewigem, sinnlosem Warten dann endlich der Aufruf an Bord zu gehen – ich war echt erleichtert! Danach verlief alles reibungslos: Flug nach Santo Domingo – Fahrt zur Caribe-Tours-Busstation – Busfahrt nach Jarabacoa, wo ich ziemlich fertig endlich am Montagabend eintraf. Eine Reise, die mir definitiv in Erinnerung bleiben wird! 😉

Sancti Spíritus – die blaue Stadt der Guayabera-Hemden

Sancti Spíritus, schon wieder so ein christlich klingender Name! Wobei mich die Stadt mit ihren blauen Gebäuden überall mehr an das (muslimische) Marokko, genauer gesagt an Chefchaouen erinnert hat. Die blaue Farbe vieler Gebäude hatte, wie in Chefchaouen, einen abkühlenden (Placebo?-)Effekt, wenn man durch die Straßen hindurchwandert, wenn auch die drückende Hitze noch überwog. Und da mein Regenschirm, den ich noch aus der DomRep mitgebracht hatte das Zeitliche gesegnet hatte, entschloss ich mir im „Kaufhaus“ am Parque Serafín Sánchez einen neuen zu kaufen. Also, reingehen und in die Schlange am Verkaufstresen anstellen. Als ich nach einer halben Ewigkeit endlich an der Reihe war und die Verkäuferin mir einen schönen roten Regenschirm rausgesucht hatte, wollte ich nur noch flux bezahlen und dann so schnell wie möglich raus aus dem Kaufhaus. Doch es kam anders: Die Verkäuferin konnte den Strich- und Zahlencode für den Regenschirm nicht finden, d. h. konnte ihn nicht in das Buchhaltungssystems des Computers eingeben. Sie rief einige Kolleginnen um Hilfe, da sie ihren Posten hinter dem Verkaufstresen auch nicht verlassen durfte. Aber auch diese fanden den Code im Lager (oder wo auch immer sie danach suchten) nicht oder machten keine Anstalten nachzusehen. Als dann auch noch die Frauen, die weiter hinten in der Schlange standen, anfingen zu drängeln und zu nörgeln, wurde das der Verkäuferin alles zu viel und sie fing an zu weinen. Nun kamen andere Kolleginnen zu ihr, fragten was los sei, sie erzählte schluchzend von dem Problem mit dem Strichcode und meinte in meine Richtung, dass „Diese Kundin, die doch nur einen Regenschirm kaufen wolle, nun schon seit 20 Minuten hat warten müssen“. Gut, etwas übertrieben, aber so tauchte nun endlich eine Kollegin mit dem richtigen Strichcode auf und ich konnte endlich bezahlen. Der Regenschirm ist übrigens super und um einiges stabiler und robuster als die Regenschirme, die ich aus der DomRep kenne (ich habe mir dort mittlerweile schon mindestens drei kaufen müssen) – es lebe der Sozialismus und seine langen Produktlebenszyklen! 😉

Aber wie ihr euch sicher vorstellen könnt, ist Sancti Spíritus nicht primär für seine Regenschirme berühmt. Das Städtchen, dem nicht viele Touristen Beachtung schenken, weist zum Einen eine sehr schöne Brücke über den Yayabo-Fluss auf und zum Anderen, ebenfalls unten am Fluss gelegen, gibt es hier ein Museum der Guayabera-Hemden. Das sind diese typischen, etwas kastenförmig aussehenden Leinenhemden, die man von vielen Politikern aus der Karibik und Südamerika kennt, die aber auch sonst weit verbreitet sind, weil sie bei der Hitze einfach sehr angenehm zu tragen sind. Leider war das Museum gerade wegen Umbauarbeiten geschlossen, aber zumindest in zwei Ausstellungsräume konnte ich hineinschauen und ein paar Fotos von Hemden in Vitrinen machen, was, wie ich fand, recht ulkig aussah. Danach gönnte ich mir eine (leider völlig überteuerte) frische Zitronenlimonade auf der Museumsterrasse direkt am Fluss.

Am Abend nahm ich schließlich den Nachtbus bis Santiago de Cuba. Was mir am Busbahnhof von Sancti Spíritus auffiel, waren wie viele Schwule und Transsexuelle dort präsent waren. Einer schminkte sich in aller Öffentlichkeit ohne, dass es irgendjemanden interessierte oder er angestarrt wurde. Und neben mich setzte sich ein Typ in langem Kleid und Plateauschuhen, hatte zwei aneinander gebundene Hühner auf dem Schoß und grinste mich an, als er diese dann, als sein Bus kam, in einen Stoffbeutel stopfte und mitnahm. Ich hatte generell den Eindruck, dass Kubaner im Vergleich zu den meisten Dominikanern entspannter und toleranter mit „anders“ aussehenden und „orientierten“ Menschen umgehen als dies in der DomRep der Fall ist. Dort werde ich ja teilweise schon wegen meines „komischen“ Kleidungsstils kritisch von oben bis unten „abgescannt“ – und dann noch diese wirren, ungeglätteten Haare dazu – ts ts! 😉 Bzw. ist Homophobie leider ein sehr verbreitetes Phänomen in der DomRep. Dass das in Kuba etwas anders zu sein scheint, würde ich einfach auf die bessere Bildung der Menschen schieben, die trotz jahrzehntelanger Isolation einen weiteren Horizont zu haben scheinen als viele Dominikaner.

Übrigens merkte ich dann im Süden, in Santiago de Cuba angekommen, dass dieser ganz anders als der Norden und die Mitte Kubas ist und mich sehr stark an die DomRep erinnerte. Auf einmal wurde ich wieder überall auf der Straße von aufmerksamkeitsheischenden Männern oder nervigen Taxifahrern angesprochen oder sie gaben furchtbare „Knutschgeräusche“ von sich wenn ich vorbeiging. Das ging mir schon extrem auf die Nerven! In Baracoa, wo ich nach Santiago noch hinfuhr, und dafür den südlichsten Zipfel Kubas umrundete, merkte ich, wie ich wieder auf dem Dorf gelandet war, da alle einen anstarrten wenn man durch die Straßen lief. Übrigens schauen die Kubaner aus dem Norden und der Mitte verächtlich auf die ungebildeten „Campesinos“ (Bauern) aus dem Süden und vergleichen sie mit Dominikanern, eine Zuschreibung, die also durchaus negativ gemeint ist…

Santa Clara – Besuch der Che-Guevara-Pilgerstätte

Santa Clara, das klingt im ersten Moment wie ein christlicher Wallfahrtsort. Nun ja, „christlich“ ist der Ort eher weniger (und noch weniger im sozialistischen Kuba), „Wallfahrtsort“ auf jeden Fall: Hier befindet sich das Mausoleum Che Guevaras, des argentinischen Guerillahelden, der die kubanische Revolution entscheidend mitgeprägt und am Sturz des Diktators Batista (reg. 1952-1958) mitgewirkt hatte. Heute werden täglich Busladungen voll von Touristen zum Che-Mausoleum gekarrt, das 1988 eröffnet worden war. Am Ort der Gedenkstätte ist ein Ganzkörperdenkmal Che Guevaras aus Bronze nebst Steinblöcken aufgestellt, auf denen Zitate Che Guevaras geschrieben stehen, die aus seinem Abschiedsbrief stammten bevor er zu seiner letzten Mission nach Bolivien aufbrach. Dort wurde er 1967 im Kampf mit dem bolivianischen Militär gefangen genommen und später hingerichtet. Erst 1997 überführte man die Leiche Guevaras von Bolivien nach Kuba.

Gegenüber des Mausoleums befindet sich ein riesiger weitläufiger Platz, der Plaza de la Revolución, der am Tag meines Besuchs in der Hitze brütete, und wohl für festliche Paraden an Gedenktagen genutzt wird. Ans Mausoleum angeschlossen ist ein Museum mit Fotos und Alltagsgegenständen Che Guevaras. Das Mausoleum selbst besteht aus einer einer Grotte nachempfundenen Grabkammer mit einer ewigen Flamme und den Gräbern Ches und seiner Anhänger, in der man allerdings keine Fotos schießen durfte.

Nach der Besichtigung des Mausoleums begab ich mich auf weitere Spurensuche des Revolutionärs und lief am Stadtzentrum vorbei Richtung Osten. Ich gelangte bis zum Hauptbüro der Provinz Santa Clara, vor der sich ein lebensgroßes Che-Denkmal befindet, was irgendwie menschlicher und persönlicher wirkt als das Che-mit-Gewehr-Denkmal am Mausoleum, weil Che hier ein Kind auf dem Arm trägt (Estatua Che y Niño). Auf der Straße zurück Richtung Zentrum liegt das „Museo del Tren Blindado“ (Museum des gepanzerten Zugs), das die restaurierten Eisenbahnwaggons des Batista-Regimes zeigt, die Che und seine Anhänger am 29. Dezember 1958 angegriffen hatten. Die Waggons waren vollgeladen mit Waffen, Munition, Proviant und Soldaten, die im Kampf gegen die Revolutionäre eingesetzt werden sollten. So aber drehten Che und seine Gefolgsleute den Spieβ um, ermächtigten sich der Waffen und nahmen kurz darauf ganz Santa Clara ein, was dazu führte, dass der diktatorisch herrschende Staatspräsident Batista 1959 in die Dominikanische Republik floh und die „Bewegung des 26. Juli“ (Movimiento 26 de Julio; abgekürzt M-26-7) der Revolutionäre die Macht übernahm.  Aus dieser Bewegung unter Führung Fidel Castros sollte 1965 die Kommunistische Partei Kubas (PCC) hervorgehen.

Ich hatte allerdings ehrlichgesagt keine Lust erneut Eintrittsgeld für weiteres „Propagandagedöns“ zu bezahlen und so schlich ich mich mit einer Touristengruppe auf das Gelände und setzte mich einfach nur zum Ausruhen in den Schatten und beobachtete die Leute.

Nach einem kurzen Rundgang im Zentrum und einem stärkenden Mittagessen aus leicht zerkochten Spaghetti mit Käse und Tomatensoßenkonzentrat in einem „Paladar“ (staatliches Restaurant) machte ich mich auf den Weg zum Busbahnhof, von dem ich mit einiger Verspätung nach Trinidad weiterfuhr. Die meisten Fahrten während meiner Kubareise machte ich übrigens im Viazul-Touristenbus. Der war zwar um einiges teurer als die lokalen Busse und Camiones (Lastwagen, die für den Personentransport umgebaut worden waren aber nur einen Schlitz für die Luftzufuhr aufwiesen, wodurch sie immer wie Viehtransporter aussahen), aber dafür bequem, recht pünktlich und mit Klimaanlage ausgestattet – ein Segen bei den hohen Temperaturen! Kubaner traf man in diesen Bussen allerdings so gut wie nie und wenn dann welche, die meist durch Familie oder Arbeit in den USA an mehr Geld gekommen waren.