Baracoa & El Yunque – Kolumbus, raffinierte Küche und Natur pur

Baracoa, nein nicht JARABACOA, das sollte von Santiago aus meine nächste Station sein. Man fährt mit dem Touristenbus von Viazul etwa fünf Stunden zunächst an der Küste entlang, später in die Berge der Sierra de Purial hinein und kommt schließlich im kleinen, dörflichen Baracoa an, das bis zum Bau der Verbindungsstraße nach Santiago bis zur Revolution quasi vom Rest der Insel abgeschnitten gewesen und nur auf dem Seeweg erreichbar  war. Der Weg durch die Berge nach Baracoa erinnerte mich sehr an die Straße zwischen Jarabacoa und Constanza in der DomRep und in ähnlich schlechtem Zustand wie die in Kuba muss die Straße wohl vor ihrer Renovierung auch in der DomRep gewesen sein. Damals brauchte man jedenfalls ebenfalls fünf Stunden von Jarabacoa nach Constanza; heute sind es 1,5 Stunden.

In Baracoa hatte ich über AirBnB ein sehr nettes Casa Particular gefunden und erkundete am ersten Tag zusammen mit Johan, einem Belgier, den ich auf der Busfahrt kennengelernt hatte, das Städtchen. Hier übrigens legte Kolumbus 1492 angeblich zum ersten Mal in Kuba an, was ein Holzkreuz in der Kathedrale (Catedral Nuestra Señora de la Asunción) und ein Denkmal an der Strandpromenade bezeugen. Und, da Baracoa in ganz Kuba für seine raffinierte Küche berühmt ist, die ja sonst mit Sandwichs und fettiger Käsepizza eher zu wünschen übriglässt, mussten wir natürlich in einem örtlichen Restaurant essen gehen. Eine Spezialität des Ortes ist Fisch bzw. sind Meeresfrüchte in Kokosnusssoße, da die Region neben Kakao v.a. auch Kokospalmen  anbaut. Die Kokosprodukte halfen den Menschen in der Zeit der „Periódo Especial“ in den frühen 1990er Jahren, als es aufgrund der Wirtschaftskrise im Zuge des Zusammenbruchs der Sowjetunion nicht mehr genug zu essen gab, zu überleben, wie mir mein Gastgeber später erzählte. Die Meeresfrüchte mit Kokossoße jedenfalls schmeckten herrlich, nur leider war mein Magen nicht ganz so begeistert von dem Essen und verabschiedete sich schnell wieder davon. 😦

So war ich am nächsten Morgen leider etwas geschwächt und konnte das riesige Frühstück mit einer Thermoskanne Kaffee und einer Thermoskanne frischen Kakaos inklusive leider gar nicht richtig genießen und musste mir den Rest für den Tag einpacken. Mit Johann hatte ich geplant einen Ausflug in den Nationalpark Alejandro von Humboldt zu machen. Doch der Taxifahrer, mit dem wir am Abend vorher noch eine Vereinbarung getroffen hatten, tauchte nicht auf und so sahen wir uns gezwungen, uns im staatlichen Touristenbüro von CUBATUR eine andere organisierte Tour zu suchen. In den Nationalpark konnten wir leider aufgrund von Regen nicht fahren und so entschieden wir uns einen Ausflug auf den Tafelberg El Yunque zu machen, der quasi das Wahrzeichen Baracoas darstellt. Wir wanderten als Kleingruppe von zehn Leuten los und mussten als erste Hürde durch einen Fluss waten, der mir teilweise bis zu den Oberschenkeln ging und ich ständig Angst um meine Kamera hatte. Ein bisschen sauer war ich schon, dass sie uns nicht vorgewarnt hatten. Aber bis zum Zwischenstopp an einer Hütte hatte ich erst einmal mit meinem noch immer grummelnden Magen und meines Schwächegefühls  zu kämpfen, was sich aber schlagartig besserte als mir ein Mädel aus unserer Gruppe Traubenzucker gab. So kamen wir alle oben an, machten ein paar Fotos und konnten aber leider aufgrund des diesigen Wetters nicht allzu viel von der Umgebung sehen.

Der Abstieg gestaltete sich als äußerst schwierig: Er war durch Schlamm extrem rutschig und ich wurde wieder einmal sauer auf den Tourveranstalter, da ich extra noch gefragt hatte, ob ich die Tour mit meinen leichten Turnschuhen überhaupt machen könne und ob es nicht zu gefährlich sei wegen des Schlamms. „Ah sí sí, no hay problema.“ (Ah doch, doch, kein Problem!) hatten sie mir geantwortet. Ich aber hätte mir meine knöchelbedeckenden Wanderschuhe in diesem Moment gerne gewünscht. Und dann passierte, was passieren musste: Ein Mädchen aus unserer Gruppe rutsche beim Runtergehen aus und „knack“ brach sich den Knöchel. Es war schrecklich mit anzuhören und anzusehen! Ihr Fuß wurde stabilisiert und der Guide nahm sie auf seinen Rücken, um sie runterzutragen. Gleichzeitig konnte er nicht so schnell runterlaufen wie er wollte, da er auch noch für uns als restliche Gruppe verantwortlich war. Auch das war also schlecht organisiert worden: Wahrscheinlich schicken sie, um den Preis zu drücken, immer nur einen Guide pro Gruppe mit, wobei zwei nötig gewesen wären. Wir anderen aus der Gruppe verzichteten breitwillig auf die Programmpunkte Obstessen an der Zwischenhütte und Baden im Fluss, um so schnell wie möglich nach unten zu gelangen und das Mädel in ein Taxi Richtung Baracao setzen zu können. Das erste Taxi bekam die Tür nicht zu als sie mit ausgestrecktem Bein auf der Rückbank saß und so musste sie erneut gefühlt ewig warten bis ein zweites Taxi kam. Die Verzögerung wurde uns mit dem allgemeinen Benzinmangel erklärt. Gottseidank war „nur“ ihr Knöchel gebrochen und nichts wirklich Akutes vorgefallen wo schnelle Hilfe vonnöten gewesen wäre…

Am Abend lernten Johan und ich in einem Restaurant übrigens einen Israeli kennen, der uns erzählte, dass er tagsüber einen Ausflug zum Nationalpark Alejandro von Humboldt gemacht hatte und der Regen kein Problem dargestellt hätte. Na toll! Aber nun gut, ein Grund noch einmal herzukommen!

Nach einem weiteren Tag in Baracoa, an dem ich ein paar Museen und den Strand erkundete, fuhr ich per Bus wieder nach Santiago zurück, wo ich noch ein paar Festivaltage der „Fiesta del Fuego“ (Fest des Feuers) mitnahm. Am Freitag ging es schließlich von Santiago per Nachtbus zurück nach Havanna, wo ich noch den Samstag zum weiteren Sightseeing nutzte. Sonntagmorgen sollte es mit der Fluggesellschaft „Cubana de Aviación“ zurück nach Santo Domingo gehen. Als ich die Check-In-Halle betrat, war mein Flug um 9.40 Uhr nicht angezeigt und auf Nachfrage am Schalter wurde mir mitgeteilt, dass er wahrscheinlich erst gegen 14 Uhr fliegen würde, was später auf 16.45 Uhr korrigiert wurde. Irgendwann sammelten sich sämtliche, v.a. dominikanische Passagiere, vor dem Büro der Fluggesellschaft, um an irgendwelche neuen Informationen zu gelangen, denn diese wurden einem nie offiziell kommuniziert. Immer war es so, dass einer der Passagiere in das Büro spazierte, nachfragte und es den anderen dann mitteilte. So hieß es dann, am heutigen Tag würde es keinen Flug mehr geben und es würde nun eine Hotelübernachtung für uns organisiert. Ich war völlig frustriert, zumal ich mein ganzes Bargeld aufgebraucht hatte, kein Neues abheben wollte und weder Handyempfang noch Internet hatte, um meine Gastfamilie und meine Familie in Deutschland zu informieren. Immerhin bekamen wir einen 5 CUC-Gutschein, um uns etwas in der Cafeteria kaufen zu können.

So wurden wir also wieder nach Havanna zurück in ein staatliches Hotel in der Nähe des Plaza de la Revolución gekarrt, wo Übernachtung und Essen für uns bezahlt wurden. Es war an sich schon ein Erlebnis, v. a. das überbordende, aber doch fade Abendbuffet, aber ich war die ganze Zeit am Überlegen wie ich meiner Gastfamilie wegen meiner Verspätung Bescheid gegen könnte. Einer der Barkeeper lieh mir zum Glück sein Handy aus, von dem ich eine SMS an meine Gastmutter Lourdes schrieb und, da ich mir nicht sicher war, ob die SMS richtig verschickt worden war, versuchte ich sie noch mit meiner Telefonkarte anzurufen. Ich hörte zwar sie, aber sie nicht mich. Also rief ich meine Mit-Freiwillige Sarah noch an, teilte ihr mit, dass ich erst am nächsten Tag käme, wann auch immer, und schwupps, war das Telefongespräch mangels Guthaben auch schon beendet. Was für ein Stress!

Am nächsten Morgen wurden wir 4:30 Uhr am Hotel eingesammelt und zurück zum Flughafen gefahren. Der Check-In ging erstaunlich schnell, nur als wir schon am Abfluggate saßen, ließen sie uns wieder ohne Informationen warten; das Gate wurde noch mehrmals gewechselt, und so hatte ich schon Angst, dass wir auch an diesem Tag nicht mehr fliegen würden. Nach ewigem, sinnlosem Warten dann endlich der Aufruf an Bord zu gehen – ich war echt erleichtert! Danach verlief alles reibungslos: Flug nach Santo Domingo – Fahrt zur Caribe-Tours-Busstation – Busfahrt nach Jarabacoa, wo ich ziemlich fertig endlich am Montagabend eintraf. Eine Reise, die mir definitiv in Erinnerung bleiben wird! 😉

Ein Hauch von Bretagne und Westafrika an der dominikanischen Nordküste

Am 2. und 3. Juni stand ein letzter Reflexionstag unserer Freiwilligengruppe in der DomRep vor der Tür. Wir hielten ihn in der „Rancho Don Lulú“ bei San Francisco de Macorís ab, wo ich meine Mitfreiwillige Pauline ja bereits einmal im April dieses Jahres besucht hatte. Es war sehr schön alle wiederzusehen, aber leider war gar nicht genug Zeit um alle Themen zu diskutieren, die wir angedacht hatten. So war schnell Freitagmittag und somit das Ende des kurzen Seminars gekommen und ich machte mich mit Manuel zusammen per Motorrad auf Richtung Nordwestküste. Wir wollten über Nagua an der Küste entlang bis nach Cabrera fahren, wo wir eine AirBnB-Unterkunft gebucht hatten. Zunächst wurde unsere Fahrt jedoch von einer einstündigen Zwangspause unterbrochen: ein tropisches Unwetter fegte über das Land und an eine Weiterfahrt war vorerst nicht zu denken. Wir warteten bis sich der Regen gelegt hatte, fuhren weiter und kamen abends in Cabrera in unserer Unterkunft bei Tina und ihren beiden Adoptivkindern an. Das Haus bot einen ungewöhnlichen Mix aus bretonischen und westafrikanischen Dekorationsgegenständen. Tina war nämlich gebürtige Bretonin und so konnte ich meine eingerosteten Französischkenntnisse endlich mal wieder zur Anwendung bringen und ihre Kinder stammten ursprünglich aus dem Benin und aus Burkina Faso. Nicht weit von Cabrera liegt übrigens passenderweise das Cabo Francés (Französisches Kap) und die Siedlung drumherum nennt sich „El Bretón“ (der Bretone).

Am Samstagmorgen brachen wir zu einem Frühstück am nahegelegenen Playa Diamante auf bevor wir die Laguna Dudú besuchten, die mich an das Höhlensystem „Los Tres Ojos“ in Santo Domingo erinnerten, nur, dass man hier baden gehen konnte. Das Wasser war herrlich türkisblau und dank klarer Sicht konnte man die umliegenden Felswände und die darauf wachsenden Pflanzen unter Wasser beobachten. Per Zip-Line konnte man sich zudem aus etwa 5 m Höhe in die Laguna fallen lassen.

Nach der Lagune fuhren wir weiter bis in den Fischerort Río San Juan, der mich mit seinen Wandmalereien begeisterte und wohl auch schöne Strände aufzuweisen hat.

Leider hatte ich zum Besuch der Strände keine Zeit mehr, da ich 16 Uhr mit dem Bus in die Hauptstadt aufbrechen musste. Dort schaute ich am nächsten Tag beim „Día del Medio Ambiente“ (Umwelttag) und im „Museo del Hombre Dominicano“ (Museum des dominikanischen Menschen) vorbei. Es war ein Jammer wie veraltet und teilweise verkommen sich dieses Museum präsentierte – wie im Muff der 70er Jahre steckengeblieben. Obwohl es super-interessante Ausstellungsthemen bot: u. a. Karneval, volkstümliche Religionsausübung, Taino-Artefakte, Sklaverei. Aber die Aufmachung war in keinster Weise mit dem modernen „Centro León“ in Santiago zu vergleichen!

Die Lagune von Oviedo – Besuch mit Hindernissen – und Osterparty in Enriquillo und Los Patos

Das staubige „Kuhkaff“ Oviedo ist der Ort, der am nächsten am Eingang zur Laguna de Oviedo liegt, wo wir Samstagmorgen per Motorrad hinfuhren. Die Lagune ist ein Salzwassersee, der, als wir dort waren, eine ungewöhnliche hellgrüne Färbung aufwies, und der berühmt ist für seine Vogelwelt, insbesondere Flamingos. So interessant das erschien, so sehr schreckten uns die Preise der angebotenen Wander- und Bootstouren ab. Wir hatten uns erhofft, einfach ein bisschen allein um die Lagune herumspazieren zu können, aber nein, das sei ja „muy peligroso“ (also „supergefährlich“ wegen der an der Lagune arbeitenden Fischer, bei denen weiß man ja nie…) und wir müssten auf jeden Fall mit einem Guide gehen. Darauf hatten wir nun gar keine Lust und als ich dann noch sah, dass am Eingang der Lagune, einem wohlbemerkt von der Regierung betriebenem Naturreservat, (verbotenerweise) Korallen und riesige Muscheln verkauft worden, hatte ich endgültig schlechte Laune. Wir nahmen dann von der naheliegenden Ortschaft aus einen kleinen Wanderweg zur Lagune nicht ohne noch einmal Leute vom Reservat abzuschütteln, die uns vor den ach so vielen herumlaufenden gefährlichen Fischern warnten. Auf dem Weg zur Lagune sahen wir keinen einzigen Menschen und auch als wir durch die bizarre Mangroven-Landschaft nahe der Laguna liefen, trafen wir auf keine Menschenseele. Dafür konnten wir uns nun endlich in Ruhe hinsetzten und unser verspätetes Frühstück (Haferflocken mit Kakao und frischer Kokosnuss im Plastikbecher) einnehmen.

Nach dem etwas anstrengenden Ausflug zur Lagune fuhren wir nach Norden zur Badestelle Los Patos („Die Enten“), wo der angeblich kürzeste Fluss der DomRep ebenfalls eine Lagune bildet bevor er ins Meer mündet. Wegen des Osterwochenendes war die kleine Badestelle rammelvoll mit Menschen, die mit dem obligatorischen mit Rum gefüllten Plastikbecher in der Hand im flachen Wasser standen und feierten. Hier wie später auch am Strand der Ortschaft Enriquillo, wo wir noch Stop machten, wurde der Strand kurz vor Sonnenuntergang von der Polizei geräumt bzw. durfte keiner mehr ins Wasser gehen. Ich hatte gelesen, dass es in der DomRep am Osterwochenende üblich sei, die Strände zu sperren, aus Angst die Leute könnten nach Sonnenuntergang betrunken ins Wasser gehen und in der starken Strömung ertrinken. Tja, nach jahrzehntelanger fast autokratischer Herrschaft Balaguers bis 1996 muss Vater Staat halt immer noch sagen, wo’s lang geht statt auf die Eigenverantwortlichkeit der Dominikaner zu setzen…

Der Sonntag meiner geplanten Rückreise endete mit einer Odyssee: Etwas naiv wie ich gewesen war hatte ich mir morgens Zeit gelassen, in Ruhe gefrühstückt und mich dann an die Straße am Hotel gesetzt, um auf das nächste vorbeifahrende Guagua zu warten, das mich bis Barahona oder ja vielleicht sogar bis nach Santo Domingo mitnehmen würde. Nach langem vergeblichen Warten lief ich vor in den Ort, wo mir eine Frau sagte, dass das letzte Guagua nach Santo Domingo bereits 9.30 Uhr abgefahren sei und alle vorbeifahrenden von Pedernales kommenden Guaguas immer schon voll seien. Im selben Moment sprach mich ein Typ mit Motorrad an, ob er mich nicht  bis Enriquillo mitnehmen könne, von wo aus ich einfacher weiterfahren könne. Gesagt, getan: Ich zahlte ihm Spritgeld und er ließ mich in Enriquillo an der Guaguastation raus. Von dort fuhr ich mit dem Guagua nach Barahona, von wo ich wiederum ein Guagua in die Hauptstadt nehmen wollte. Als ich an der Station ankam erwartete mich bereits eine lange Menschenschlange. Tickets wurden schon gar keine mehr verkauft und so hieß es Anstehen und Warten. Zum Glück war der Transport nicht wie normalerweise im Stundentakt, sondern so organisiert worden, dass nach Abfahrt eines vollen Guaguas gleich das nächste nachrückte. Ich hatte Riesenglück, dass ich vorne neben dem Fahrer mit guter Aussicht und Beinfreiheit Platz nehmen konnte. So konnte ich noch ein paar Fotos der teilweise stark an Marokko erinnernden Landschaft machen. Statt der eigentlichen 3,5 Stunden brauchten wir aufgrund des Feiertagsverkehrs jedoch fast 5 Stunden bis Santo Domingo. Zu allem Überfluss wurde der Fahrer auch noch wegen Zuschnellfahrens in der Hauptstadt angehalten, wobei ich die ganze Zeit angespannt auf die Uhrzeit schielte in der Hoffnung wenigstens noch einen Bus um 19 Uhr nach La Vega zu bekommen. Noch nach Jarabacoa zu kommen hatte ich mir mittlerweile schon abgeschminkt, da die letzten Guaguas von La Vega 19.30 Uhr abfahren. Als ich gerade dabei war mir eine Hoteloption für La Vega zu überlegen, rief mich meine Gastmutter und meinte, ich könne bei einer Freundin in La Vega übernachten. Ihr Freund, der ebenfalls an in La Vega wohnt, würde mich an der Busstation abholen und zu dieser Freundin fahren. Und so geschah es auch. Am nächsten Morgen nahm er mich sogar noch bis nach Jarabacoa, wo ich mit meinen kunterbunten Schlabber-Urlaubsklamotten und extrem sonnengebräunt das Büro betrat. Die Odyssee hatte ein gutes Ende genommen! 🙂

 

Industriekulisse am Strand – Natur in der Stadt

Halbzeit – vom 22. bis 26. Februar 2016 stand bereits das Ecoselva-Zwischenseminar meines Freiwilligendienstes hier in der DomRep vor der Tür. Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht! Das Seminar sollte in der „wunderhübschen“ Industriestadt Haina, westlich von der Hauptstadt Santo Domingo gelegen, stattfinden. Das Wochenende vor und nach dem Seminar musste ich natürlich wieder zu ein paar Ausflügen nutzen.

Das Wochenende vor dem Seminar schaute ich mir zusammen mit meinem Mitfreiwilligen Manuel das östlich von Santo Domingo gelegene Örtchen Boca Chica an. Der Strandort gilt zum einen als die „Badewanne der Hauptstadt“, da sich hier am Wochenende Familien aus der Hauptstadt am wuseligen Strand erholen, und zum anderen als einer der Hauptorte des Sextourismus‘ im Lande. Auch Letzteres war schwer zu übersehen…  Der Strand an sich ist, von den Menschenmassen mal abgesehen, wirklich sehr schön und umgibt eine Bucht, in der das flache Meerwasser komplett ruhig ist, da etwa 500 m ins Meer hinein ein Riff vorgelagert liegt, das die Meeresströmung abfängt. In dieser Bucht liegen ein paar grüne, aber leider müllverseuchte Inseln und im Hintergrund kann man die Industrieanlagen von Andrés sehen, hinter denen sich auch der Hauptstadtflughafen verbirgt. Vor allem nachts boten diese Industrieanlagen ein lichtreiches Hintergrundspektakel, das mich an abendliche Zugfahrten vorbei am BASF-Leunawerk in Sachsen-Anhalt erinnerte. Manuel und ich jedenfalls gönnten uns vor dieser Kulisse eine leckere Pizza direkt am Strand.

Sonntag besuchten wir die östlich von San Pedro de Macorís gelegene Wunderhöhle „Cueva de las Maravillas“, in der man leider keine Fotos machen durfte. Daher könnt ihr euch unter diesem Link hier einen Eindruck verschaffen. Die Führung war leider auch sehr enttäuschend, da viel zu kurz! Die Höhle war einfach riesig und mit ihren bizarren Gesteinsformationen aus Stalagtiten und Stalagmiten sehr beeindruckend und wir rannten dort in einer 20-Minuten-Führung einfach nur durch. Sehr schade! Wir teilten das der Frau, die die Führung vornahm, natürlich auch mit, aber ich glaube, sie konnte unsere Kritik gar nicht richtig nachvollziehen. Leider kommt man in die Höhle auch immer nur mit einem Guide rein, sonst hätten wir uns sehr viel mehr Zeit gelassen.

Sonntagabend hatte ich dann endlich einmal Gelegenheit zur berühmten Open-Air-Veranstaltung von Santo Domingo, einem Son-Konzert (Son = traditionelle kubanische Musik) vor den Ruinen des San-Francisco-Klosters, zu gehen. Vor der Bühne befand sich eine kleine Tanzfläche, auf der die Leute wie wild zu Salsa und Son tanzten und juhu, endlich gab es mal ein paar Männer, die richtig gut Salsa tanzen konnten. Ich musste teilweise an die Herren des „Buena Vista Social Club“ denken, denn es waren viele ältere, schick angezogene Herren unterwegs, die trotz ihres hohen Alters noch ordentlich das Tanzbein schwingen konnten. Nach dem Konzert gingen wir zusammen mit ein paar Couchsurfern noch in eine nahegelegene Bar, wo wir weitertanzten. Ein super Abend!

Das Zwischenseminar in Haina fand in der wider Erwarten schönen, weitläufigen Anlage des Jesuitenklosters Manresa Loyola statt, die direkt am Meer lag. So verlockend das Meer aussah, so schade war es, dass wir wegen der naheliegenden Industrieanlagen und der daraus resultierenden Verschmutzung nicht baden gehen konnten. Aber die sehr gute Internetverbindung im Kloster entschädigte das allemal! 😉

Das Wochenende nach dem Seminar war ich wieder mit Manuel auf Ausflugstour, diesmal in Santo Domingo selbst. Wir schauten uns am Samstag den Botanischen Garten an, der an sich sehr schön angelegt ist, nur leider fast keine Informationstafeln aufweist. So wusste man z. B. nicht, welche der vielen Pflanzen endemisch auf der Insel sind und von denen gibt es eigentlich echt viele! Schade, aber immerhin konnte man sich mit einer kleinen Bimmelbahn einmal durch den Garten kutschieren lassen, wobei wir am Japanischen Garten ausstiegen und danach weiter zu Fuss durch die Anlage liefen.

Sonntag tat sich wider Erwarten ein echtes Highlight auf, das ich zu einem der bisher schönsten Orte in der DomRep zählen würde: Das Höhlensystem von „Los Tres Ojos“ (Die drei Augen) im „Parque Mirador del Este“ gelegen. Es besteht aus drei, eigentlich sogar vier Seen, wobei man sich über den einen mit einem kleinen Boot hinüberschippern lassen kann. Die Gesteinsformationen, das kristallklare Wasser, die bizarren Pflanzen und das ganze daraus resultierende Farbspiel waren einfach nur beeindruckend und absolut lohnenswert! Im Gegensatz zur oben beschriebenen Wunderhöhle konnte man sich in diesem Höhlensystem auch frei ohne Guide bewegen, so dass wir uns die Zeit nehmen konnten, die wir zur Besichtigung jeder Ecke und jeden Winkels der Höhlen brauchten.

Unabhängigkeitstag, 27. Februar 2016:

Massentourismus und Wallfahrten: Punta Cana / Bávaro und Higüey

Es wurde noch touristischer als wir unseren Weg am nächsten Tag über La Romana nach Punta Cana bzw. in das nördlich davon gelegene Bávaro fortsetzten. „Punta Cana“ ist das Schlagwort für Massentourismus und ein Resort neben dem nächsten direkt am weißen Strand mit türkisblauem Meer im Hintergrund. Und so war es auch: Die Touristen lagen wie die Sardinen dichtgedrängt auf ihren Strandliegen am abgesperrten Hotelstrand, hatten Unterhaltungsangebote wie Zumba oder Volleyball oder konnten einen Ausflug auf einem „Piratenschiff“ buchen. Scheußlich, nichts für mich und alles andere als Erholung! Wir fanden zum Glück bald den öffentlichen Strandbereich, in dem man Gottseidank nicht so dicht mit anderen Leuten aufeinander hockte und genauso gut Sonne und Meer genießen konnte.

Wir übernachteten in einem kleinen venezuelanisch-dominikanisch geführten Gästehaus etwas außerhalb des Zentrums von Bávaro, wobei dessen Personal schon ziemlich verpeilt war und das Herrichten unseres Zimmers ewig gedauert hatte. Bávaro und das südlich gelegene Punta Cana sind ziemlich gesichtslose Städtchen, deren Zentrum einfach nur wie die Kopie einer US-amerikanischen, künstlichen Stadt mit kleinen Einkaufsmalls aussieht. Immerhin konnte man abends sehr lecker, wenn auch etwas teurer als in anderen Landesteilen, essen gehen und so gönnten wir uns mal wieder eine Portion frischen Fisch und Cocktails direkt am Meer.

Überall in Bávaro wird schrecklicher Souvenirkitsch verkauft: bunt bemalte Pseudo-Taino-Figuren, Taschen mit „Punta Cana“-Schriftzug wie man sie z. B. mit „Barcelona“-Schriftzug aus Europa kennt, Holzdildos (Jaja, der Sextourismus hier sollte nicht vergessen werden!), etc. Auf der anderen Seite gibt es in den Malls überall teure Boutiquen, die hochwertige Klamotten vor allem US-amerikanischer Marken verkaufen. Was noch interessant ist: Fast alle Werbeschilder sind auf Spanisch, Englisch und Russisch (!) verfasst – es scheinen sehr viele neureiche Russen nach Punta Cana zu reisen und dort oft auch Immobilien zu kaufen.

Sonntagmorgen hieß es dann leider schon Abschied nehmen, denn Olga und Yasmin würden am Dienstag zurück ins kalte Deutschland fliegen und ich musste noch am selben Tag zurück nach Jarabacoa, um Montag wieder auf der Arbeit zu sein. Den Rückweg nahm ich über die etwa 50 km östlich von Punta Cana gelegene Stadt Higüey, die im ganzen Land bekannt für ihre Basilika, Nuestra Señora de la Altagracia, ist, die eine ungewöhnlich monumentalistische Architektur aufweist und auch auf dem 50-Pesos-Schein abgebildet ist. Jeden 21. Januar, dem Día de la Altagracia, wird die Basilika zum Wallfahrtszentrum und tausende Pilger kommen, um das im Inneren der Basilika aufbewahrte Bildnis der heiligen Jungfrau anzubeten und zu berühren. Auch als ich dort war, war die Kirche gut mit Menschen gefüllt, die Schlange am Marienbild standen, um es einmal kurz berühren zu dürfen (Es gab einen Aufpasser, der dafür sorgte, dass niemand zu lange vor dem Bildnis verharrte). Das ganze wurde von ständigen Gebeten begleitet, die zwei Frauen per Mikrofon mantraartig herunterspulten. Das Kirchenschiff war wirklich sehr außergewöhnlich und beeindruckend mit seinem Mix aus rohem Beton und bunten Glasfenstern.

Doch lange hielt es mich nicht in Higüey: Ich setzte meinen Weg nach etwa einer Stunde Aufenthalt per Bus nach Santo Domingo fort, vorbei an Zuckerrohrfeldern, die die ganze flache Landschaft des Ostens der Insel prägen. Von Santo Domingo aus nahm ich schließlich den Bus zurück nach Jarabacoa, wo mich der Alltag schnell wieder einholte.

Statt „Stadt Land Fluss“ „Strand Stadt Strand“: Cabarete, Santo Domingo, Juan Dolio und Bayahibe

Nach dem Berg Entspannen am Strand: Das war unser Plan für die Reise gewesen. Nun ja, Olga und ich konnten in Cabarete vormittags auf jeden Fall entspannen; Yasmin hingegen hatte drei Tage lang jeden Morgen Aktivprogramm und einen Surfkurs gebucht. Aber der Nachmittag und Abend boten noch genügend Zeit zum Relaxen: Strandspaziergang, im Meer baden, die Cocktail-Happy-Hour nutzen, lecker Fisch in „Ali’s Surfcamp“ essen… Ja, SO sieht Urlaub aus! 🙂

Nach ein paar entspannten Tagen in Cabarete fuhren wir weiter nach Santo Domingo, wo wir einen Tag lang die Kolonialzone besichtigten und schließlich weiter nach Osten fuhren. Wir hatten ein Zimmer im italienisch geführten und indisch angehauchten Hippie-Hostel „Fior di Loti“ in Juan Dolio gebucht. Juan Dolio gilt als der erste ruhige Strand östlich von Santo Domingo und in der Tat, in diesem Ort ist es wirklich sehr ruhig: Nachdem hier in den frühen 1980er Jahren ein Touristenboom eingesetzt hatte, weil es damals noch nicht die heutigen Touristenmagneten Punta Cana und Puerto Plata gegeben hatte, ging es danach nur noch bergab. Die Touristenzahlen sanken und die leerstehenden Hotelriesen blieben, fast ein Geisterort, auch wenn mittlerweile wieder neue Hotelkomplexe gebaut werden und die Regierung versucht den Tourismus wiederzubeleben. Der Strand war eigentlich echt schön und eine Handvoll Restaurants und Bars für hauptsächlich dominikanisches Publikum vorhanden. Trotzdem waren wir nicht böse darüber nur eine Nacht in Juan Dolio verbracht zu haben und am nächsten Morgen über San Pedro de Macorís und La Romana weiter nach Bayahibe fahren zu können.

Bayahibe war wohl einst einmal ein träger, gemütlicher Fischerort gewesen. Davon ist heute nicht mehr viel übrig, denn jeden Morgen und Nachmittag fallen hunderte Tagestouristen von Punta Cana in den kleinen Ort ein, um vom Strand aus einen Ausflug zu einer der beiden nahegelegenen Inseln zu unternehmen. Wir gaben uns das Massentreffen auf einer der Inseln hingegen nicht und verbrachten den Tag in der ansonsten ganz niedlichen Kleinstadt und dem kleinen Strandabschnitt. Untergekommen waren wir in einem sehr schönen, ebenfalls unter italienischen Leitung stehenden Gästehaus, der „Villa Iguana“. Die Handtücher dieses Gästehauses sollten uns nachmittags witzigerweise Zugang zum einzigen Resortstrand Bayahibes ermöglichen, da sie so ähnlich wie die Handtücher des Hotelresorts aussahen und wir uns damit ganz selbstverständlich auf die Strandliegen legen konnten. Olga bestellte sogar noch einen Cocktail, den sie nie bezahlen musste. Tja, gewusst, wie! 😉

Nachdem wir abends am Strand wegen heftigen Regens eine Weile hatten ausharren müssen und sich die Restaurantsuche als nicht ganz einfach erwies, landeten wir schließlich in einem süßen, kleinen, laut unserem Reiseführer vermeintlich kubanischen Restaurant. Der schon betagte Besitzer entpuppte sich jedoch als Chilene, der neben Gastronom auch einmal Tangolehrer und Reitstiefelverkäufer gewesen war, und sein Personal gut darin geschult hatten, herrlich-leckeren frischen Fisch zuzubereiten. Er kam immer wieder an unseren Tisch und unterhielt sich mit uns und gab uns schließlich einen Nachtisch und zu guter Letzt noch einen „Mama-Juana“-Schnaps aus. Wow, so einen herzlichen Empfang in einem solchen Touriort hätte ich echt nicht erwartet!

Immer wieder Santo Domingo

Nach Santo Domingo sollte es mich im Dezember 2015 und Januar 2016 gleich mehrfach verschlagen, so dass ich die Fotos und Berichte gleich zusammenfassen möchte: Am 10.-11.12. hatten wir als Freiwilligengruppe einen sogenannten Reflexionstag im Deutsch-Dominikanischen Zentrum der Hauptstadt, ein Tag, an dem wir uns über unsere bisher gemachten Erfahrungen untereinander austauschen und Nikaulis, unsere Tutorin vor Ort, auf den neuesten Stand bringen konnten. Das Deutsch-Dominikanische Zentrum liegt mitten in der Kolonialzone Santo Domingos und erinnerte mit seinem schönen ruhigen Innenhof mit kleinem Wasserbecken an ein andalusisch-arabisches Haus. Der Reflexionstag schloss mit einem üppigen Weihnachtsbuffet ab und danach hatten wir noch den Freitagnachmittag sowie das Wochenende zur Verfügung, um die Hauptstadt unsicher zu machen. Gesagt, getan! Erstes Highlight: Der monumentale Faro a Colón (Leuchtturm des Kolumbus‘), ein gigantisches Denkmal, das mit seinem Mix aus Sowjetarchitektur und Mayatempel einfach nur merkwürdig aussieht und angeblich das Grab des Kolumbus‘ beinhaltet (auch die spanische Stadt Sevilla beansprucht das Grab des Kolumbus‘ für sich). Des Weiteren befindet sich eine Ausstellung (fast) aller Länder des amerikanischen Kontinents im Inneren der monumentalen Mauern, deren Exponate recht willkürlich und kurios zusammengewürfelt erscheinen und der man das veraltete Museumskonzept der frühen 1990er ansieht. Das Denkmal war 1992 zur 500-Jahrfeier der „Entdeckung“ Amerikas fertiggestellt worden und soll angeblich etwa 70 Millionen USD gekostet haben! Doch damit der Gigantomanie nicht genug: Eigentlich befinden sich auf dem Dach des Denkmals Scheinwerfer, die ein riesiges Kreuz in den Himmel projizieren können, das man angeblich bis auf die etwa 200 km entfernte Nachbarinsel Puerto Rico sehen können soll. Dummerweise ist wohl bei den ersten Versuchen die Scheinwerfer einzuschalten in ganz Santo Domingo der Strom ausgefallen, weswegen man das nun eher sein lässt… Von den 5000 Familien, die für das riesige Gelände, das das Denkmal umgibt, zwangsweise umgesiedelt worden, ganz zu Schweigen…

Den Freitagabend und Samstag nutzten wir zum weiteren Sightseeing in der Stadt: Einmal hypermodern Metrofahren (Die U-Bahn in Berlin kann im Vergleich zu dieser Metro, die mich sehr an die ebenfalls hochmoderne Metro in Teheran erinnerte, echt einpacken!) und im Anschluss daran lecker Falafelessen. Samstag dann Besuch der ersten Kathedrale der Amerikas und diverser Museen und Kolonialbauten, sowie der Festung Ozama im Rahmen der langen Nacht der Museen. In der Kolonialzone bei Nacht fühlte man sich nach Andalusien versetzt, wenn da nicht der scheußliche rote Coca-Cola-Weihnachtsbaum auf der Plaza España gewesen wäre…

Ende Dezember und mit meinem Besuch von zwei Freundinnen aus Deutschland war ich dann Anfang Januar gleich noch zwei weitere Male in Santo Domingo gewesen, weswegen auch von diesen Stadttouren einige Fotos hier im Fotomosaik und im vorangehenden Artikel zur Street Art zu finden sind. Ich muss sagen, dass die Kolonialzone schon einer meiner Lieblingsorte in der DomRep geworden ist – vielleicht weil sie eben doch irgendwie sehr europäisch, schön ruhig und entspannt ist und mich sehr an Südspanien erinnert?

Mein Jahr in der Dominikanischen Republik hat begonnen – Ankunft in Santo Domingo

¡Qué calor! (Was für eine Hitze!) – das hätte wohl jeder Dominikaner bei der Ankunft am Flughafen von Santo Domingo gesagt. Es war tropisch schwülwarm, als wir 24 weltwärts-Freiwillige am Morgen des 31. August 2015 erstmals dominikanischen Boden betraten. Nikaulis und Eduardo, unsere beiden Mentoren, holten uns vom Flughafen ab und fuhren uns und unsere riesige Gepäckladung in die „Villa Matatá“, ein nettes Gästehaus mit schöner Gartenanlage auf einem Hügel bei Santo Domingo gelegen. Dort sollte von Montag bis Freitag unser Einführungsseminar stattfinden. Mittwoch unternahmen wir einen Ausflug nach Santo Domingo: Erst Empfang bei der deutschen Botschaft, wobei sich im Gespräch mit der neuen Botschafterin, Sabine Bloch, herausstellte, das sie zur selben Zeit Botschafterin in Marokko gewesen war, als ich dort Praktikum gemacht hatte. Dann verbrachten wir einige Stunden in einer Mall, um Handys für alle zu kaufen und Mittag zu essen. Schließlich noch ein kurzer Rundgang durch die UNESCO-geschützte koloniale Altstadt (Ciudad Colonial), was insofern interessant ist, wenn man bedenkt, dass Santo Domingo für sich in Anspruch nimmt, die älteste noch bestehende Ortschaft in der „Neuen Welt“ zu sein und schon Kolumbus durch die Altstadtgassen geschritten ist.

Am Donnerstag kamen die Tutoren unserer jeweiligen NGOs für ein erstes Kennenlernen dazu und so endete der Donnerstagabend bereits mit einer ersten Poolparty mit „El Presidente“-Bier, „Brugal“-Rum, vielen Softdrinks und natürlich Bachata, Merengue und Salsa! 🙂 Am Freitagnachmittag fuhren wir dann zusammen mit unserem Tutor zu unserem jeweiligen Einsatzort. Mein Tutor der NGO „Plan Yaque“ heißt William und war zu meinem und Sarahs (meine Mitfreiwillige) Glück mit dem Pickup da, der bis zum Brechen mit Gepäck und weiteren vier Freiwilligen + zwei weiteren Tutoren (insgesamt also neun Personen!) vollgeladen wurde und dann Kurs Richtung Nordwesten aufnahm.