Ostern in Budapest. Tag 2: Paprikaalarm und sansibarisches Mittagessen

Tag 2 in Budapest startete mit einem Paprikaalarm – zumindest sieht man fast nichts anderes, wenn man die älteste Markthalle der Stadt, Nagycsarnok, betritt. Getrocknete Paprika in verschieden großen Bündeln, Paprika in Pulverform, Paprikaöl, Paprikaseife – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Dazwischen: Bäckerstände mit diversen süßen Teilchen (z. B. Strudel), Obst und Gemüse, geräuchertem Käse, Salami en masse und auf der oberen Etage bestickte Textilien und Tischdeckchen, sowie Lederhandtaschen. Lange hielt ich es allerdings nicht in der Markthalle aus, sondern floh vor den hereinströmenden Touristenmassen nachdem ich einen kleinen Paprikavorrat eingekauft hatte. Nach einem Gang durch die ebenfalls gut gefüllte Einkaufsstraße der Innenstadt (es war ja Samstag und somit der einzige verkaufsoffene Tag am Osterwochenende), begab ich mich weiter südlich in die ehemaligen Arbeiterviertel Josephstadt und Franzensstadt, wo ich einen Mittagsimbiss suchen wollte, um mich für den Besuch des Nationalmuseums zu stärken. Mein „Lonely Planet“-Reiseführer führte mich in ein afrikanisches Restaurant, wie sich herausstellte ein tansanisches, ja sogar ein sansibarisches Restaurant! Der Besitzer erzählte mir, dass er und der Freund, mit dem er das Restaurant zusammen betrieb, wohl die einzigen beiden Sansibaris Budapests seien und es in der ganzen Stadt wohl nur etwa 30 Tansanier gäbe. Er war noch zu sozialistischen Zeiten mit einem Stipendium zum Studium nach Budapest gekommen und war seitdem dageblieben. Immer jedoch, wenn er sein Visum verlängern will, muss er nach Berlin fahren, da sich dort die nächste tansanische Botschaft befindet. Was für ein Zufall in Budapest Kiswahili hören zu können!

Nachdem ich im Nationalmuseum einiges über die ungarische Geschichte erfahren hatte, wollte ich die Abenddämmerung nutzen und mir das Lichtermeer Budapests von oben anschauen. Gesagt, getan fuhr ich bis an den Fuß einer weiteren Therme, dem Gellért-Bad, und stiefelte den Gellért-Berg nach oben. Oben angekommen empfing mich der übliche Touristentrubel, der Ausblick auf die beiden Stadtteile „Buda“ links der Donau und „Pest“ rechts der Donau waren aber einfach überwältigend und man konnte bis zu den Budaer Bergen blicken. Von hier oben wurde mir auch klar, warum Budapest mit seiner Lage an der Donau manchmal mit der französischen Stadt Lyon verglichen wird, die sich ähnlich an den Zusammenfluss von Rhone und Saône anschmiegt und ebenfalls von Bergen umgeben ist. Leider wurde es mit Einbruch der Dunkelheit ziemlich kalt, so dass ich bald wieder den Abstieg antrat und mich auf mein überheitztes Hostelzimmer freute.

Krakau. Interkontinentales Silvestertreffen bei Bigos und Pierogi

Was mache ich zu Silvester? Die alljährliche Preisfrage zum Ende des Jahres rückte näher. So traf es sich gut, dass Maki, eine japanische Freundin, die ich noch aus Sansibar kannte, auf den „Kontinent“, wohlgemerkt den europäischen Kontinent, kommen wollte. Sie arbeitet nämlich derzeit in Nairobi, Kenia, und brauchte etwas Erholung von der dortigen Tätigkeit und Kultur. Mit von der Partie war Makis Freund, Matt, aus Großbritannien. Unsere kleine, aber feine interkontinentale Reisegruppe traf sich also in Krakau, wo wir per AirBnB eine original sozialistisch angehauchte Plattenbauwohnung in einem Krakauer Außenbezirk gebucht hatten. Die Wiedersehensfreude am Morgen des 28. Dezembers war groß – hatten wir uns doch drei Jahre lang nicht mehr gesehen. Auch wenn ich von der Nachtbusfahrt von Berlin nach Krakau noch ein bisschen müde war, so wollten wir uns nicht ausruhen und fuhren gleich nach Wieliczka, ca. 10 km südöstlich von Krakau gelegen, wo es ein zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärtes Salzbergwerk zu besichtigen gibt. Draußen wehte ein eisiger Wind und so waren wir froh für über zwei Stunden in den Untergrund abtauchen zu können, wo es deutlich wärmer war. Im Rahmen einer Führung kamen wir an Salzdenkmälern, Figuren und Gerätschaften, die den Bergbau in früheren Jahrhunderten zeigten, grünlich schimmernden Seen und als Highlight an einer riesigen Halle vorbei, die als Kapelle genutzt wurde. Und das alles unter Tage – Wahnsinn! Natürlich durfte auf der Hälfte der Strecke auch die Shopping“straße“ mit allen möglichen Salzprodukten nicht fehlen. 😉 Nach über zwei Stunden Führung waren wir langsam ausgehungert und so blieben wir im Restaurant – natürlich ebenso unter Tage gelegen – hängen. Die erste Begegnung mit polnischem Essen stand an und so bestellte ich mir das deftige polnische Nationalgericht Bigos, Sauerkraut mit verschiedenen Fleisch- und Wurstsorten geschmort. Lecker!

Auch den zweiten Tag in Krakau verbrachten wir eher untypisch in einem östlichen Außenbezirk, dem Arbeiterstadtteil Nowa Huta. Dieser Bezirk war 1949 ursprünglich als eigene Stadt gegründet worden, um den Arbeitern der dort angesiedelten Stahlindustrie eine Wohnstätte zu bieten.  Nowa Huta war als sozialistische Planstadt angelegt worden, soll heißen, dass von einem zentralen Platz alle Straßen sternförmig (bei Nowa Huta halbsternförmig) abgehen. Typisch sind zudem langgestreckte, dunkelgraue Häuserzeilen mit Arkaden, die mich streckenweise an die Architektur der Karl-Marx-Allee in Berlin erinnerte.  Nun ja, hübsch ist was anderes und das grieselgraue Dezemberwetter verstärkte eher noch den tristen Gesamteindruck. Erste Station war das „Museum Polens unter kommunistischer Herrschaft“ (Muzeum PRL-u) mit einer Ausstellung zu kommunistischen Regimen in Europa. Außerdem konnte man den eisekalten Bunker im Keller besichtigen. Das war echt ein bisschen gruselig zumal einen in den einzelnen Räumen Figuren mit Gasmaske erwarteten…

Hungrig vom Museumsbesuch landeten wir in einer typischen polnischen „Milchbar“, die eigentlich eher eine Art Kantine darstellt, in der es unschlagbar günstiges, weil staatlich subventioniertes Essen gibt. Wäre da nicht die Sprachbarriere gewesen… Es dauerte ewig bis wir auf der Speisekarte einigermaßen verstanden hatten, was es im Angebot gab, aber dann musste man sich den Namen des Gerichts auch noch irgendwie merken und vor allem halbwegs richtig aussprechen, damit die Dame an der Essensausgabe wusste, was man will. Ich bestellte der Einfachheit halber Borschtsch und Pierogi, war dann allerdings wieder völlig hilflos als die Dame mich irgendetwas auf Polnisch zu diesem Essen fragte und schließlich, weil ich nur Bahnhof verstand, mit einem Teller und zwei aufgeschnittenen Pierogi zurückkam. Nun war es klar – sie wollte wissen, ob ich Fleisch- oder Kartoffelfüllung haben wollte. Oh man, ich nahm mir vor, gleich diese Vokabeln nachzuschlagen und war froh, dass die Frau so geduldig mit mir gewesen war. In einer anderen Milchbar standen wir an einem anderen Tag vor demselben Verständigungsproblem bis die Frau an der Ausgabe eine Essenskarte auf Englisch aus der Schublade zauberte.  Unsere Rettung! In den Touristenrestaurants hatte man natürlich keinerlei Verständigungsprobleme, zahlte dafür aber auch entsprechend mehr. Und irgendwie war das Essenbestellen und -ausprobieren (in einer Milchbar) schon lange nicht mehr so lustig gewesen!

Nach einem Spaziergang in Nowa Huta kamen wir am Abend durchgefroren endlich ins historische Zentrum von Krakau und landeten gleich erst einmal im nächstbesten Café um uns mit Tee und Kaffee aufzuwärmen. Was wir abends bereits schön angeleuchtet sehen konnten, sollten wir am nächsten Morgen in strahlendem Sonnenschein erleben: den riesigen Hauptmarkt (Rynek Główny) mit Tuchhallen, Marienkirche und Rathausturm umrahmt von schön hergerichteten Renaissance- und Gotikhäusern. Mitten auf dem Platz gab es immer noch einen Weihnachtsmarkt und hier tummelten sich schließlich alle Touristen, von denen wir ins Nowa Huta gerade einmal eine Handvoll gesehen hatten. Maki und ich (Matt hatte sich ins Luftfahrtmuseum abgesetzt) statteten dem Wahrzeichen Krakaus, der Marienkirche einen Besuch ab und hatten Glück: Gerade als wir drin waren, wurde der riesige Flügelaltar geöffnet und gerade als wir auf dem Turm der Kirche waren, spielte der so genannte Türmer ein kurzes Triumphlied („Hejnał“) auf seiner Trompete zu den in alle vier Himmelsrichtungen abgehenden Fenstern hinaus.

Am nächsten Tag, Silvester, begaben wir uns früh zur ehemaligen Emaillefabrik von Oskar Schindler, in der sich heute ein Museum zur Zeit Krakaus unter der Naziherrschaft 1939-1945 befindet. Das Museum war superinteressant und sehr gut gemacht, aber leider hatten viel zu viele Leute dieselbe Idee wie wir gehabt dieses Museum zu besichtigen und so war es einfach unerträglich voll und stickig. Neben den Einzelbesuchern wurden zu allem Übel auch noch riesige geführte Truppen durch die engen Gänge des Museums geschleust und machten es schwer für mich, mich auf die Ausstellungstexte zu konzentrieren. Als wir am Frühnachmittag aus dem Museum rausgingen, sahen wir allerdings dass wir noch Glück gehabt hatten, da die Leute nun bis draußen Schlange standen. Wir besichtigten noch die Adlersapotheke im ehemaligen jüdischen Ghetto und fuhren dann hinüber in die Altstadt.

Den Abend ließen wir auf dem Burgberg Krakaus, dem Wawel, ausklingen. Nach einem silvesterlichen Pizzaessen bei unserer Unterkunft in der Nähe fuhren Maki und ich erneut ins Stadtzentrum, um uns das Feuerwerk am Hauptmarkt anzuschauen. Dieses sollte, wie die Veranstalter ankündigten, „tierfreundlich“ sein, d. h. auf Knaller verzichten, was mir auch sehr entgegen kam – also auch ein „Conny-freundliches“ Feuerwerk sozusagen. 😉 Nach dem mitternächtlichen Farb- und Raketenspektakel war aber auch ganz schnell „Schicht im Schacht“ – die Leute brachen keine Viertelstunde später auf und verließen den Hauptmarkt größtenteils Richtung nach Hause. Alles verlief erstaunlich ruhig und gesittet, ja fast langweilig. Nur in unserem Außenbezirk wurde ordentlich geknallt, so dass das Echo der Böller zwischen den Plattenbauwänden durch die Nacht dröhnte.

Am Sonntag, dem ersten Tag des neuen Jahres, aber auch meinem letzten Reisetag, krachselten wir auf einen im Süden der Stadt gelegenen Hügel hinauf und hatten einen mehr oder weniger weiten Blick über Krakau. Leider weist die Stadt eine sehr hohe Luftverschmutzung auf, so dass der Smog das Stadtzentrum nur schemenhaft erkennen ließ. Vom Hügel aus liefen wir über die Weichsel hinüber ins jüdische Viertel Kazimierz. Zum Einen stehen hier noch zahlreiche alte Synagogen, zum Anderen hat hier das moderne Hippstertum Einzug gehalten: Stylische Cafés und Restaurants mit vorwiegend israelischer Nahostküche à la Hummus & Co., bröckelnde, mit Streetart versehene Häuserfassaden, kleine nette Schnick-Schnack-Läden, etc.

Ich hätte es nie gedacht, aber die fünf Tage in Krakau waren wie im Flug vergangen und wir hätten auf jeden Fall noch einige weitere Tage benötigt, um alle Sehenswürdigkeiten der Stadt abzuklappern. Naja, das nächste Mal dann vielleicht im Sommer! 😉

Das afro-peruanische Erbe in Chincha und El Carmen

Bevor ich von den Anden wieder zurück an die Küste nach Lima fuhr, legte ich noch einen Zwischenstopp in Chincha ein. Chincha ist eine relativ nichtssagende Küstenstadt mit etwa 194.000 Einwohnern, die nördlich von Nazca liegt, wo Ly und ich am Anfang unserer Perureise einen Rundflug über die Nazca-Linien unternommen hatten. Ja, fast nichtssagend, wenn da nicht dieses eine interessante Detail gewesen wäre: Chincha ist die Hochburg der afro-peruanischen Kultur. Afro-Peruaner, also Peruaner mit afrikanischen Wurzeln, deren Vorfahren als Sklaven nach Peru gekommen waren, machen zusammen mit asiatischstämmigen (z. B. japanischstämmigen) und anderen Immigranten nur etwa 3 % der Gesamtbevölkerung (30,4 Mio.) aus. In Chincha ist dieser afrikanische Einfluss an jeder Ecke zu sehen: Restaurantschilder mit Schwarzen drauf, die für kreolisches Essen (comida criolla) werben, schwarze Puppen, die als Souvenirs verkauft werden, ein Denkmal für eine afro-peruanische Musikband mit dem typischen Cajón-Spieler (cajón = eigentlich span. für Kiste, Schublade, hier: Kistentrommel), etc. Und natürlich sieht man auch mehr schwarze Peruaner in der Straße als sonst an den Orten, wo ich bisher in Peru gewesen war.

Vom Zentrum Chinchas nahm ich einen Minibus und fuhr in das etwas außerhalb liegende Dörfchen El Carmen, wo einen bereits am Eingangsbogen an der Abbiegung von der Hauptstraße Wandmalereien mit bekannten afro-peruanischen Persönlichkeiten begrüßten. Ich ließ mich an der Casa-Hacienda San José absetzten, eine ehemalige Sklavenplantage, deren Hazienda heute zu einem Hotel umgebaut worden ist. Dort konnte ich eine interessante, aber leider viel zu kurze Führung durch die ehemaligen Wohnräume der spanischen Hazienda-Besitzer, die barocke Kapelle und die Katakomben machen, in denen die Sklaven manchmal zur Bestrafung in völliger Dunkelheit eingesperrt worden waren. Die zwischenzeitlich bis zu 1.000 Sklaven hatten auf den Zuckerrohr- und später auch Baumwollplantagen schuften müssen. Obwohl 1854 die Sklaverei in Peru abgeschafft worden war, arbeiteten viele der Sklaven weiterhin auf den Plantagen, was mich an die Geschichte Sansibars erinnerte, wo auch weiterhin Handel mit Sklaven getrieben wurde, obwohl die Sklaverei offiziell 1875 abgeschafft worden war. Die meisten der Sklaven, die nach Peru gebracht worden, stammten übrigens aus Westafrika. Oftmals waren sie erst bis Kuba, Hispaniola, Mexiko (Veracruz) oder Kolumbien (Cartagena de Indias) transportiert worden bevor man sie weiter nach Panama oder Peru verteilte.

Nach dieser kurzen Stippvisite in Chincha fuhr ich schließlich mit dem Bus weiter nach Lima, wo ich meine Perureise, zumindest für dieses Mal, mit einem Weiterflug nach New York beenden würde. Ich werde auf jeden Fall wiederkommen; bietet das Land in seinen immensen Dimensionen doch so viel, was man lernen und was man sich anschauen kann! In diesem Sinne: ¡Adiós, Perú!

Die besten Blogartikel nun als Buch erhältlich!

Buchveröffentlichung_Cover

2007 bis 2016 – neun Jahre – eine lange Zeit! Die Zeitspanne, die ich nun schon meinen Reiseblog schreibe, dem ich vor Kurzem nun auch die eigene URL, „Andarina vom Dienst“, gegönnt habe. Die besten Blogartikel habe ich nun zusammengestellt und in einem Buch veröffentlicht. Es ist zum Einen bei epubli erschienen und kann im Shop dieses Verlags für 24,99 € bestellt werden. Zum Anderen ist es im Verlag bloggingbooks erhältlich und kann für satte 54,80 € in dessen Shop erworben werden (leider ist das Buch aufgrund der Layoutvorgaben sehr dick und somit sehr teuer geworden).

Es war hochinteressant und teilweise überraschend für mich meine alten Blogeinträge noch einmal zu lesen. An manchen Stellen fragte ich mich „Habe das wirklich ich geschrieben?“ oder „Habe ich das wirklich erlebt?“. Aber gerade diese Fragen zeigen auch, wie wichtig es für meine Erinnerung ist, diesen Reiseblog zu schreiben, denn sonst wären viele Erlebnisse einfach in Vergessenheit geraten. In diesem Sinne wünsche ich eine angenehme und inspirierende Lektüre und freue mich auf euer Feedback zu meiner ersten Buchveröffentlichung!

Auf Safari Blue in Fumba

Für mich war es in diesem Urlaub noch nicht die letzte Safari gewesen: Ayda nämlich hatte einen Gutschein für die sogenannte „Safari Blue“, eine Schnorcheltour rund um die Halbinsel Fumba, und fragte mich, ob ich mit ihr und ihrem Sohn mit auf diesen Ausflug kommen wollte. Keine Frage, dass ich dabei war! Zumal es ja bei meinem letzten Sansibar-Aufenthaltes wegen des starken Windes leider nicht mit Schnorcheln geklappt hatte. Diesmal klappte es dafür umso besser, leider so gut, dass ich mir einen ordentlichen Sonnenbrand einfing, weil ich einfach zu lang auf der Wasseroberfläche fasziniert von der farbenfrohen Unterwasserwelt festhing. In der Mittagszeit fuhren wir zu einer vorgelagerten Insel, um dort im Schatten ein leckeres Mittagsbuffet mit gegrilltem Hummer, Fisch, Hühnchen etc. zu genießen. Nach dem Essen konnten wir einen riesigen, umgekippten Baobab-Baum besichtigen, auf den wir natürlich auch hinaufklettern mussten. 😉

Auf dem Rückweg nach Fumba konnten wir sogar ein paar elegant aus dem Wasser gleitende Delfine beobachten! Alles in allem ein Ausflug, der sich sehr gelohnt hat!

Sansibar wunderbar – kama kawaida (wie immer)!

In der Hoffnung vielleicht doch noch die letzte Fähre gegen 16 Uhr von Dar-es-Salaam nach Sansibar zu erhaschen, hatten wir früh morgens um 6 Uhr den Bus von Arusha nach Dar gebucht. Doch Pustekuchen! Die Fahrt zog sich aufgrund der, wie es so schön heißt, suboptimalen Straßenverhältnisse und einem Megastau am Außenrand Dars ewig hin und wir erreichten das Stadtzentrum nicht einmal vor 17 Uhr. Sitzen konnten wir am Ende der Busfahrt echt nicht mehr, denn die Sitze in der hintersten Reihe waren einfach nur supereng und die Fahrt durch die ständigen Bremshuckel auf der Fahrbahn super unbequem. Abgesehen von der Cola-Dusche, die ich mir selbst verpasste, als der Bus über einen der Bremshuckel zu schnell hinüberbretterte…

In Dar übernachteten wir schließlich sehr günstig in einem Hostel einer christlichen Fraueninitiative nahe am Fährhafen, wo es sehr sauber und bis auf die morgendlichen Jogger mit ihren militärisch anmutenden Motivationsgesängen auch sehr ruhig gewesen war. Der abendliche Spaziergang durch Dar auf der Suche nach einem Restaurant war sehr interessant: Man hatte das Gefühl fast nur indisch- und arabischstämmige Tansanier auf der Straße zu sehen. Nun ja, da diese finanziell meist bessergestellt sind als „schwarze“ Tansanier können sie sich das Leben im Stadtzentrum überhaupt leisten und müssen nicht in einem der zahlreichen Umgebungssiedlungen am Stadtrand wohnen.

Am nächsten Morgen um 7 Uhr nahmen wir die Fähre nach Sansibar. Für mich quasi: Welcome back home! Wir übernachteten bei meinem Gastvater in Stone Town und am ersten Tag standen erst einmal Wäsche waschen und ein Rundgang durch Stone Town auf dem Programm. Wahnsinnig viel hatte sich im Vergleich von vor einem Jahr nicht verändert, aber ich war geschockt, viele neu hochgezogene Hotels zu sehen. V. a. das klobige Hyatt an der Meeresfront überwältigte mich – allerdings eher im negativen Sinne!

Die Woche auf Sansibar verbrachten wir mit Gewürz-, Tücher- und Stoffshopping in Stone Town, Freunde treffen, Umherflanieren, morgendlichem Yoga am Strand mit Ayda und Freunde treffen. Olga und Yasmin unternahmen einen Ausflug an den Strand von Kendwa und kehrten sonnenverbrannt als „red lobsters“ zurück. Ich für meinen Teil verbrannte mir ebenfalls die Rückseite, jedoch beim Schnorcheln in Fumba. :-S

Im Bann der Gewürzinsel

Da aller guten Dinge drei sind, führte mich mein Jahresendurlaub (mal wieder) auf die Gewürzinsel alias Sansibar. Ich hatte mir fest vorgenommen, Silvester diesmal nicht umgeben von grauem Schneematsch, Minusgraden und lauten Böllern zu verbringen, sondern in die Wärme zu entfliehen. Maki war bereits ein paar Tage vor mir auch nach Sansibar gereist und so trafen wir uns vor Ort wieder. Wir entschlossen uns zusammen mit ein paar Leuten aus der Salsagruppe zur Silvesterparty in den Nordwesten der Insel, zum „Kendwa Rocks“ zu fahren. So weit, so gut. Die Organisation am 31.12. lief dann herrlich sansibarisch ab: Wir verabredeten uns 21 Uhr am Forodhani Park, um nach Kendwa zu fahren (Fahrtzeit etwa 1 Stunde). Da Maki, die mit mir zusammen in der Gastfamilie wohnte, erst spät nach Hause gekommen war, trafen wir am vereinbarten Treffpunkt erst 22 Uhr ein, was aber auch niemanden zu stören schien. Zumal unser Fahrer, einer aus der Salsagruppe, der ein Auto hat, auch noch nicht da war. Tja, wir fuhren schließlich kurz vor 23 Uhr los und ich prophezeite bereits, dass wir NIE pünktlich zum Feuerwerk in Kendwa sein würden. Aber welch Wunder (ich frage mich, wie dann doch immer alles klappt…) – wir trafen genau mit dem Einsetzen des Feuerwerks um Mitternacht ein! Leider habe ich das Video, das ich mit meinem Handy aufgenommen habe, nicht mehr gespeichert, so dass ihr euch die Strandparty mit Feuerwerk selbst ausmalen müsst. Es waren wahnsinnig viele Leute da, natürlich mehrheitlich Wazungu, und es wurde an jeder Ecke getanzt, gekifft und getrunken 😉 Aber allein die Tatsache draußen direkt auf dem Strand am Meer zu feiern, entschädigte für die etwas unberechenbaren Menschenmassen!

Nach Silvester unternahm ich dann einige Ausflüge auf der Insel, zu Orten, die ich bisher noch nicht besichtigt hatte (ja, auch die gibt es!). So schaute ich mir endlich einmal den Jozani Forest an, der letzte klägliche Rest Regenwald, der heute noch auf Sansibar übriggeblieben ist. Früher muss wohl die ganze Insel so ausgesehen haben (siehe Fotos unten), aber für den Gewürzanbau waren die meisten Waldflächen im 19. Jahrhundert gerodet worden. Im Jozani Forest gibt es den so genannten Red Colobus Monkey, eine endemische Affenspezies, die nur noch auf Sansibar zu finden ist. Im Wald kann man nur mit einem Führer herumlaufen, was aber den großen Vorteil hat, dass er einen direkt bis zu den Affen bringt, die wir dann direkt vor der Nase hatten und beobachten konnten. Wir stapften danach einen Rundweg entlang durch den Dschungel und fuhren im Anschluss in den gegenüberliegenden Teil des Waldes, der über und über mit Mangroven bewachsen ist. Das Wasser drumherum speist sich direkt aus dem Meer, so dass man die Gezeitenwechsel gut beobachten kann.

Mit Ayda und Maki unternahm ich zudem einen Ausflug an die Nordostküste nach Mchangani, wo wir eigentllich Schnorcheln gehen wollten, was wir aber aufgrund des starken Windes (es war gerade die Zeit des Kaskazi-Monsuns) leider absagen mussten. Das Hotel, in dem wir untergebracht waren, entpuppte als sich mehr als kurios: Als wir dort abends eintrafen, war kein Personal da, und Mwinyi, der Tourguide, der es uns vermittelt hatte, musste erst einmal in der Küche suchen, bis er einen Ansprechpartner fand. Es hieß, die slowakische Managerin hätte vor Kurzem die Insel verlassen, und so organisiere sich momentan das Küchen- und Putzpersonal selber. Wir erhielten zum Glück trotzdem ein Zimmer und unerwarteterweise ein üppiges Abendbrot und auch am nächsten Morgen ein riesiges Frühstück. Dadurch, dass es sich nicht um ein Hotel im Ressortstil, sondern mehr im „Local Style“ handelte, hatten wir auch keine nervigen Souvenirverkäufer am Hotelstrand, sondern nur einheimische Fischer und Frauen, die jeden Tag den Seetang sammeln, der dann weiterverkauft und weiterverarbeitet wird. Am nächsten Morgen machten wir einen Strandspaziergang vorbei an den ganzen Ressorthotels und sahen die Auswirkungen des Massentourismus in aller Deutlichkeit: Nervige Souvenirverkäufer, oftmals Massai, die vor den großen Ressorthotels auf die Wazungu-Touristen warteten und überall Beachboys im Rastafari-Look. Und ich sah etwas, das ich bisher nur aus dem Film „Paradies Liebe“ (ein erschreckend realer Film über Sextourismus in Kenia) kannte: Am Strand vor dem Hotel war eine Linie im Sand gezogen, über die die Souvenirverkäufer nicht treten durften, da sie sonst wohl in das Privatgelände des Hotel eindringen würden. D. h. vor dieser Linie sammelte sich eine große Menschentraube von wartenden Strandverkäufern und ab und zu näherte sich einer der Touristen, bzw. vorwiegend eine der Touristinnen, der Linie an, um mit den Verkäufern zu sprechen. Ein bizarres Schauspiel! Den Tag beschlossen wir mit einem Besuch im Zanzibar Zoo, der sich größtenteils als erstaunlich tierfreundlich erwies (zumindest gab es viel größere Käfige als in dem Zoo, den ich aus Agadir in Marokko in Erinnerung habe).

Ich war gerade zu einer Zeit auf Sansibar, als die alljährlichen Jubiläumsfeierlichkeiten zur Revolution einsetzen, die jedes Jahr  am 12. Januar begangen werden, wobei man sich fragen muss, was man angesichts des großen Massakers, das damals v. a. an den Arabern begangen worden ist, überhaupt feiern soll… Naja, dieses Jahr waren es die Feierlichkeiten zum 50. Jubiläum und dementsprechend alle offiziellen Gebäude waren in den Farben der tansanischen Flagge geschmückt und zahreiche Events organisiert worden, die allerdings keinerlei historische Analyse der Revolution vornahmen, sondern schlicht und ergreifend Sansibar in der Jetztzeit zelebrierten. Maki und ich besuchten eine Art Messe, auf der sich alle derzeitigen Regierungs- und öffentlichen Organisationen und Inititiativen auf Sansibar vorstellen. Es gab Stände der Polizei, der Immigrationsbehörde, der Uni SUZA aber auch Kuriositäten wie der Zoo, der mit zahlreichen ausgestellten Tieren vertreten war (darunter eine Riesenhyäne in einem Minikäfig) und eine Veterinärstation, die angeblich live und vor Ort Abtreibungen an Katzen durchführten (wozu macht man so was denn…?). Wir schleppten uns durch die Mittagshitze auf der Suche nach etwas Essbarem, was es aber erst später geben sollte und so mussten wir uns mit trockenen Zimtkringeln („Danish“) zufriedengeben, die wir am Stand des Mbawani-Hotels (dort werden die meisten Hochzeiten Sansibars abgehalten und dort befindet sich auch die einzige richtige Disko der Insel) unter dem Konterfei des derzeitigen Präsidenten Mohammed Shein einnahmen.

Während meiner Zeit auf Sansibar fuhr ich zudem für einen Tag mit der Fähre auf’s Festland, nach Dar-es-Salaam, hinüber, um dort eine kleine Tour zu machen. Als ich nämlich an meinem ersten Tag in Tansania in Dar gelandet war, hatte ich dort eine Nacht bei Janet, der Schwester meiner Kiswahili-Lehrerin in Berlin, übernachtet. Leider war an diesem Tag nur eines meiner zwei aufgegebenen Gepäckstücke nicht mitgekommen und so gab ich an, dass mir das fehlende Gepäckstück an die Adresse meiner Gastfamilie in Sansibar geliefert werden solle, da ich in Dar gar nicht wusste, wo Janet und ihr Mann James eigentlich wohnten. Ihr Haus befindet sich so weit außerhalb des Stadtzentrums, dass es dort keine Straßen im europäischen Sinne gibt und Straßenschilder schon gleich gar nicht. Letztendlich musste ich mir mein fehlendes Gepäckstück jedoch komplett selbst organisieren: Ich musste viermal hinter dem Fundservice hinterhertelefonieren (von wegen: „Ja ja, wir rufen Sie an, wenn wir das Gepäckstück haben und zu Ihnen liefern!“) und musste es schließlich auch selbst vom Flughafen in Sansibar abholen. Naja, ich war am Ende einfach nur heilfroh, es wiederzuhaben, denn ich hatte schon Angst gehabt, dass es eventuell wieder nach Deutschland zurückgeschickt werden könnte. Um an den Anfang der Geschichte zurückzukommen: Janet hatte also an meinem ersten Tag in Dar noch gar keine Zeit gehabt, Geschenke für ihre Schwester in Deutschland zu kaufen, die ich mitnehme sollte, so dass ich ihr entgegenkam und sagte, ich würde noch einmal einen Tag nach Dar kommen, um die Sachen dann in Empfang zu nehmen. So geschah es auch und ich unternahm mit ihrem Mann James noch einen kleine Spritztour in Dar und besuchte u. a. den Makonde-Markt in Mwenge, wo man v. a. Skulpturen, Ledersandalen und Tinga-Tinga-Malereien kaufen kann,  und den Stadtstrand. Als ich am Abend zurück in Sansibar war, hörte ich die schreckliche Nachricht: Am selben Tag waren auf einer Fährüberfahrt von Pemba nach Unguja (wird immer als „Sansibar“ bezeichnet, wobei eigentlich Pemba und Unguja zusammen Sansibar bilden) fünf Leute wegen des heftigen Windes über Bord gegangen und ertrunken und 20 weitere wurden noch vermisst. Hier ein Artikel dazu:

http://sabahionline.com/en_GB/articles/hoa/articles/newsbriefs/2014/01/06/newsbrief-01

Das Unglück passierte am Morgen, aber erst nachmittags wurden Suchtrupps per Flugzeug eingesetzt, um nach den Opfern zu suchen. Wahrscheinlich gab es vorher keinen Sprit, wie ich zynischerweise vermute… Auch meine Fährüberfahrt war an diesem Tag von hohen Wellen begleitet gewesen, aber der Seegang zwischen Pemba und Unguja muss wohl immer um einiges stärker sein als der zwischen Unguja und Dar. Denn bereits 2011 hatte es auf der erstgenannten Strecke ein großes Fährunglück gegeben:

http://www.france24.com/en/20110910-dozens-injured-dead-tanzania-ferry-accident-drowned-capsized-zanzibar/

http://www.dailymail.co.uk/news/article-2035825/Zanzibar-ferry-disaster-Desperate-survivors-cling-mattress-190-drown.html

Ein bitterer Beigeschmack, der bleibt…

Grüezi – Sansibarisches Wiedersehen in Zürich

Da die Welt ja bekanntlich ein Dorf ist, verwundert es nicht, dass auch hier, back in Europe, ein sansibarisches Wiedersehen gab. Nachdem ich schon diverse Leute, die ich in Syrien und Marokko kennengelernt hatte, durch Zufall in Berlin aufgegabelt hatte, war es nun an der Zeit, jemanden, den ich aus Sansibar kannte, wiederzusehen. Und so beschloss ich Maki in Zürich zu besuchen, die dort nach 1,5 Jahren Freiwilligenarbeit auf Sansibar auf Master „Landscape Architecture“ studierte. Also, auf in die Schwyz wie es so schön dort heißt. Ich flog ausgerechnet an einem Freitag den 13. von Berlin nach Zürich und, obwohl ich nicht abergläubisch bin, waren um diesen Tag herum einige wirklich tragische Unglücksfälle passiert 😉 Den Tag vorher war mir ausgerechnet vor der Salsastunde der Schnürsenkel gerissen, am Morgen des 13.9. vergaß ich fast meinen Reisepass zu Hause, als mich Maki am Flughafen in Zürich abholte, riss mir der Träger meiner Handtasche und am übernächsten Morgen im Hostel musste ich mich durch einen Container schmutziger Bettwäsche wühlen, da ich aus Versehen meine Jacke samt Bettwäsche beim Auschecken in den Wäschecontainer geschmissen hatte. Typisch! :-S

In Zürich hatten wir leider nur einen Tag Zeit, so dass Maki und ich ein Sightseeing-Programm im Schweinsgalopp absolvierten: Unihauptgebäude (sieht innen aus wie ein italienischer Renaissancebau), Altstadt, Großmünster, Chinagarten, Centre le Corbusier, etc. Vielleicht war der kurze Aufenthalt auch ganz gut, gilt doch Zürich seit 2012 nach Tokio und Genf als teuerste Stadt der Welt. Diesen Eindruck konnten wir durchaus bestätigen – Supermarkt „Migros“ wurde schnell unser bester Freund.

In Zürich stapeln sich Kunstgallerien und kleine Kunstläden, überhaupt scheint Kunst überall in den Alltag integriert zu sein: Kunstinstallationen in einer Kirche, von Marc Chagall entworfene Kirchenfenster in der Frauenmünsterkirche, farblich genau abgestimmte Fensterläden und Schaufenster, das Le-Corbusier-Museum, das aussieht wie ein auseinandergefalteter Zauberwürfel, eine riesige unter der Decke hängende Niki-de-Saint-Phalle-Figur im Hauptbahnhof – und: Zürich besitzt einen Lichtmasterplan, den „Plan Lumière“, mit dem die nächtliche Beleuchtung der Stadtsilhouette genauestens geplant ist. Es sieht wirklich klasse aus, wenn man nach Einbruch der Dunkelheit noch am Ufer der Limmat entlangspaziert. Tagsüber kann man übrigens mit einem normalen Ticket des öffentlichen Nahverkehrs ein paar Stationen mit einem Fährboot auf der Limmat umherschippern, was wir uns natürlich nicht haben nehmen lassen!

Hamburg Zanzibar Connection

Kurz vor meiner diesjährigen Nordkaptour stattete ich der Prinzessin von Sansibar einen Besuch in Hamburg ab. Hä, was macht die denn da, wird sich der eine oder andere fragen. Nun ja, zumindest ihr Grab befindet sich auf dem Hamburger Friedhof Ohlsdorf, dem größten Parkfriedhof der Welt. Der ist so groß, dass es darin vier Bushaltestellen gibt! Und ein Besuch lohnt sich sehr wie ihr an den Bildern unten sehen könnt!

Die Lebensgeschichte dieser sansibarischen Prinzessin jedenfalls liest sich wie ein Hollywoodfilmdrehbuch und sollte ich je in meinem Leben einen Film drehen, so hätte ich schon den passenden Stoff dazu. Sayyida Salme Prinzessin von Oman und Sansibar hatte ihre Kindheit im Sultanspalast auf Sansibar verbracht, was sie in aller Anschaulichkeit in ihrer Autobiographie „Memoiren einer arabischen Prinzessin beschreibt“. Als sie älter war, lernte sie 1866 auf Sansibar den Hamburger Kaufmann Heinrich Ruet, kennen, und folgte ihm nach Deutschland, nachdem beide in Aden (Jemen) geheiratet hatten und sie vom Islam zum Christentum konvertiert worden war. Sie nannte sich von nun an Emily Ruete (http://de.wikipedia.org/wiki/Emily_Ruete) und lebte mit ihrem Mann und später den zwei Söhnen in Hamburg. Leider geriet ihr Mann einige Jahre später unter die Straßenbahn und starb. Sie musste sich von nun an „durch’s Leben wurschteln“ und verdiente sich mit Arabischunterricht mehr schlecht als recht ihren Lebensunterhalt. Alle Erbansprüche in Sansibar hatte sie durch ihre Konvertierung zum Christentum verloren und auch die deutsche wilhelminische Gesellschaft war ihr nicht immer wohlgesinnt. Gestorben ist sie übrigens in Jena; ihr Grab befindet sich aber bei der Familie ihres Mannes, eben in Hamburg.

Die Prinzessin hatte sich in ihrer Kindheit übrigens selbst lesen und schreiben beigebracht (Arabisch) und verfasste die genannte Autobiographie sogar auf Deutsch!  Im Palastmuseum in Sansibar ist ihr ein ganzer Ausstellungsraum gewidmet, das ich ja bereits im November letzten Jahres besichtigt hatte (Link).

Hier noch ein paar weitere interessante Seiten zur Prinzessin (danke, Papa!):

http://sayyidasalmefoundation.org/about-sayyida.html

http://www.sonntagszeitung.ch/kultur/artikel-detailseite/?newsid=260272&type=2

http://www.zenithonline.de/deutsch/kultur/film-theater//artikel/die-vergessene-pionierin-001190/

Nachtrag: Summer School in SUZA (State University of Zanzibar) im April 2013

Im April 2013 nahm ich, zumindest an einigen Tagen, am „Methodological Training in Social Sciences (IFRA/IRD/SUZA)“, einer Summer School an der SUZA (State University of Zanzibar) teil. Hier könnt ihr den dabei entstandenen Dokumentarfilm sehen. Na, wer entdeckt mich in der zweiten Reihe? 😉