Machu Picchu – „Mystical Experience“ und Selfie-Stick-Terror

Dienstag, 6. September 2016: Es ist soweit! Heute würden wir der Inkastätte Machu Picchu aus dem 15. Jahrhundert einen Besuch abstatten. Schon auf der Zugfahrt mit „Inca Rail“ hatte man uns ja eine „Mystical Experience“, also ein mystisches Erlebnis, versprochen und das musste doch nun überprüft werden! Alles andere als mystisch war zunächst der vom Rest der Außenwelt abgeschnittene und nur per Zug erreichbare Ort Aguas Calientes, in dem wir die Nacht vorher übernachtet hatten: touristenüberlaufen, vollgestopft mit Touristenrestaurants und Hotels, völlig überzogene Preise – das konnte auch die schöne Lage tief in den Bergen nicht wett machen.

Um Aguas Calientes, diesem surrealen Ort, zu entkommen nahmen wir also Dienstagmorgen den völlig überteuerten Bus hoch bis an den Eingang zu Machu Picchu. Der Einlass war gut organisiert und schnell abgewickelt (wir hatten die Tickets bereits vorher online gekauft), so dass wir bald am ersten Aussichtspunkt standen und Machu Picchu betrachten konnten. Was soll ich sagen? Es war wirklich grandios und beeindruckend die Anlage im Morgennebel vor sich zu sehen. Einzig die Touristenmassen um uns herum, die wir belustigt-schockiert beobachteten , störten die „mystische“ Atmosphäre etwas. Ich glaube, die Wahrscheinlichkeit am Machu Picchu von einem Selfie-Stick erschlagen zu werden, war ziemlich hoch und eine nicht von der Hand zu weisende Gefahr. 😉

In unserem Online-Ticket war ein Aufstieg zu einem der beiden Berge, die Machu Picchu umgeben, inklusive. Wir hatten uns für Montaña Machu Picchu entschieden , zu dem der Einlass tatsächlich an einem weiteren Eingangstor kontrolliert und reguliert wurde. Wir stiegen Stufe um Stufe empor und konnten „MaPi“ bald umgeben von grüner Tropenvegetation aus der Vogelperspektive betrachten. Man konnte so nun auch einen Eindruck seiner besonderen Lage bekommen: auf einem Bergrücken (2.430 m hoch) gelegen umgeben von weiteren Bergen und zu Füßen das Heilige Tal mit dem Río Urubamba, der sich mäanderförmig um die Berge herumschlängelte. Echt faszinierend! Weniger faszinierend war hingegen der treppenreiche Aufstieg, der sich fast zwei Stunden hinzog und kein Ende zu nehmen schien. Als wir endlich fix und fertig und völlig verschwitzt auf dem Gipfel ankamen, empfingen uns bereits überall herumsitzende Touristen und Aufseher, die darauf achteten, dass man sich nicht zu nah an den Abgrund setzte.

Der Abstieg ging natürlich deutlich schneller und wir freuten uns darauf uns einfach nur auf eine Wiese setzen, die Schuhe lüften und etwas essen zu können. Ein paar vorbeikommende Schicki-Micki-Touristen in blitzblank weißen Turnschuhen und den neuesten Wanderklamotten in Neonfarben sahen uns etwas unverständlich an, fragten sie sich doch sicher, wie man beim Besuch des Machu Picchu so ins Schwitzen geraten könne und zudem so viel laufen könne, dass man danach die Schuhe ausziehen müsse. Vielen, die Machu Picchu im Rahmen einer Pauschalreise besuchen, ist es nämlich gar nicht bekannt, dass man neben der eigentlichen Anlage auch noch die Berge drumherum, sowie einige weitere Aussichtspunkte (z. B. Puesto de Vigilancia) ansteuern kann. Die meisten halten sich auch nur zwei bis drei Stunden in der Inkastätte auf und folgen dem mit Pfeilen markierten, touristengerechten Weg durch die alten Mauern hindurch. Das taten wir natürlich auch noch, ließen uns aber viel Zeit damit. Insgesamt verbrachten etwa sieben Stunde in „MaPi“! Bei der Besichtigung war es gar nicht so wichtig die historischen Hintergründe zu kennen – es gab auch keinerlei Erklärtafeln dazu. Man hätte sich dafür einen der Guides am Eingang mieten müssen. Grob gesagt, galt die vom neunten Inka Pachacutec (siehe Cuzco) designte Anlage als politisches, religiöses und administratives Zentrum und sollte Cuzco mit dem Dschungel verbinden. Es führen insgesamt acht verschiedene Wege zu Machu Picchu und man hätte z. B. im Rahmen einer viertägigen Inka-Trail-Tour durch das Heilige Tal hindurch bis zu „MaPi“ wandern können. Das hoben wir uns allerdings für das nächste Mal auf; der Aufstieg zu Montaña Machu Picchu hatte für diesen Tag völlig gereicht!

Unter diesem Link kann man sich übrigens den Reisebericht und Fotos des US-amerikanischen Historikers Hiram Bingham anschauen, der 1911 als erster Westler Machu Picchu „entdeckte“; die indigene Quechua-sprechende Bevölkerung vor Ort hatte die Inkastätte natürlich bereits vorher gekannt.

Nach diesem ausführlichen Rundgang auf dem Machu-Picchu-Gelände machten wir uns an den Abstieg zurück ins Tal nach Aguas Calientes, wo wir noch am selben Abend den Zug nach Ollantaytambo nehmen würden. Beim Abstieg merkte ich wie gut es gewesen war, dass wir morgens den Bus nach oben genommen hatten: weitere hunderte von Stufen. Unten im Tal angekommen konnte ich kaum mehr laufen und war einfach nur froh, als wir endlich im Zug saßen.

Now available in English: 1 Coffee less, 1 donation more. Your contribution 2 rainforest conservation

Meine Crowdfunding-Kampagne für den Umweltverein ecoselva ist gut angelaufen und mittlerweile sind 9% finanziert. Um eine noch weitere Reichweite zu erzielen, ist der Kampagnentext nun bei betterplace auch auf Englisch verfügbar:

*** betterplace: 1 Coffee less, 1 donation more. Your contribution 2 rainforest conservation ***

Also, bitte an eure internationalen Kontakte weiterleiten und diese zum Spenden einladen. Spread the word! Vielen Dank im Voraus!!! 🙂

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1 Kaffee weniger, 1 Spende mehr – Euer Beitrag zum Regenwaldschutz in der Dominikanischen Republik

Es ist mal wieder soweit – ich werde Deutschland ab Ende August 2015 den Rücken zukehren und für ein Jahr in der Dominikanischen Republik arbeiten. Nein, nicht im Tourismusbereich, wie man vermuten könnte! 😉 Ich werde im Rahmen des weltwärts-Programms der deutschen Bundesregierung für den Umweltverein ecoselva tätig sein und mich als Administratorin um die Online-Plattform Plataforma Nacional kümmern. ecoselva realisiert in Zusammenarbeit mit vielen lokalen NGOs Projekte zum Regenwaldschutz und zur Wiederaufforstung von Regenwäldern in Peru und in der Dominikanischen Republik. In der Domrep (wie es immer so „schön“ heißt) haben die NGOs vor Ort mit Unterstützung von ecoselva schließlich die Online-Plattform Plataforma Nacional ins Leben gerufen, über die sie sich miteinander vernetzen, ihr Wissen aus dem Umweltbereich austauschen und somit effizienter zusammenarbeiten können. Ich werde für Nutzerverwaltung, Schulungen zur Plattform, etc. verantwortlich sein und meinen Arbeitsplatz bei der dominikanischen Organisation Plan Yaque in Jarabacoa haben.

Da der ganze weltwärts-Aufenthalt „nur“ zu 75% durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) finanziert wird, sollen die restlichen 25% der Kosten über Spenden gedeckt werden. Ich habe dazu eine Crowdfunding-Spendenkampagne bei betterplace.org gestartet und würde mich sehr freuen, wenn ihr dort einmal vorbeisurft, eine Kleinigkeit für ecoselva spendet und – ganz wichtig – den Link an Freunde, Familie und Bekannte weiterleitet. Wenn ihr nicht über die betterplace-Seite spenden wollt, könnt ihr eure Spende direkt an ecoselva überweisen und dazu das Spenderformular (siehe unten) ausfüllen und an ecoselva schicken. Egal, wie ihr spendet, betterplace und auch ecoselva schicken euch auf jeden Fall eine Spendenbescheinigung zu, denn Spenden können ja bekanntlich von der Steuer abgesetzt werden. Und ich werde mich auch persönlich bei euch bedanken, wenn ihr mir denn signalisiert, dass ihr gespendet habt. Als „Gegenleistung“ werde ich euch über das Jahr hinweg natürlich mit ausführlichen Berichten zu meiner Arbeit in der Domrep, sowie zu Land und Leuten hier auf dem Blog versorgen. Dass ich gerne fotografiere, habt ihr ja ebenfalls bereits mitbekommen und so werdet ihr hier auch genug visuelle Eindrücke von der Karibikinsel bekommen. 😉

*** Hier geht’s zur Crowdfunding-Spendenseite bei betterplace! ***

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Für weitere Infos zu ecoselva und meinem weltwärts-Einsatz, könnt ihr euch in diesen Dokumenten belesen bzw. findet ihr hier auch das Spenderformular:

ecoselva_Flyer

ecoselva_Spenderbrief

ecoselva_Spenderformular

Ich freue mich auf eure Beiträge und Rückmeldungen!

P.S.: Vielen Dank an Katha für die Fotosession!