Schriftrollen in der Wüste & Weihnachtskrippe mit Mauer. Unterwegs im Westjordanland: Qumran und Bethlehem

Am siebten Tag unserer Reise verließen wir Jordanien auch schon wieder und fuhren sehr früh am Morgen von Wadi Musa los, um über den Grenzübergang an der Allenby-Brücke nach Palästina, genauer ins Westjordanland, zu gelangen. Der Grenzübertritt zog sich erneut fast zwei Stunden hin und mir wurde wieder einmal klar, was für einen Luxus wir doch im europäischen Schengenraum haben, in dem nervige Wartezeiten einfach entfallen bzw. man die Grenze kaum als solche wahrnimmt. Wir verabschiedeten uns von unserem jordanischen Guide Mohamad und begrüßten erneut unseren israelischen Guide Ariel, der auf dem Parkplatz mit einem israelischen Bus auf uns wartete. Vor nicht allzu langer Zeit wäre es nicht möglich gewesen, dass er, ein israelischer Guide, eine Touristengruppe auf palästinensisches Gebiet begleitet, so erzählte uns Ariel. Doch mittlerweile ist dies möglich und so dürfen im Gegenzug auch palästinensische Guides mit ihrer Touristengruppe nach Israel reisen. Für die „normale“ Bevölkerung ist das um einiges schwieriger: Israelis dürfen aus Sicherheitsgründen nicht nach Palästina, es sei denn, sie wohnen in einer der jüdischen Siedlungen, und Palästinenser dürfen nur mit einer schwer zu bekommenden Einreiseerlaubnis (z. B. wenn sie in Israel arbeiten oder ins Krankenhaus müssen) nach Israel einreisen. Will z. B. ein Palästinenser ins Ausland fliegen, so fährt er normalerweise nach Jordanien, um von dort aus zu fliegen, denn nach Israel, was geografisch näher liegt, würde er nicht reinkommen. Wir, als ausländische Touristen, haben das Privileg, beide Gebiete bereisen zu dürfen. Und so war ich schon sehr gespannt!

Vom Grenzübergang aus, bei dem man auf westjordanischer Seite auf Höhe der „Palmenstadt“ Jericho rauskommt, die etwa 10 km nördlich des Toten Meers liegt, fuhren wir bis nach Qumran. Doch bevor ich auf diese Siedlung zu sprechen komme, muss ich noch auf einen interessanten ZEIT-Artikel von 1967 zu Jericho verweisen, der offenbar das Rätsel um die „Posaunen von Jericho“ aufklärt. Die Mauern Jerichos seien, laut Bibel, durch den Klang von Posaunen zum Einsturz gebracht worden als die Israeliten Jericho auf dem Weg nach Jerusalem eroberten. Hier der Link: „Warum stürzte die Mauer ein?“.

Aber zurück zu Qumran: Als wir auf dem Parkplatz der Stätte aus dem Bus stiegen, wurden wir fast von den Touristenmassen umgerannt, die leider, genau wir wir, zunächst nur ein Ziel kannten: Einmal hindurch durch den superengen und megastickigen Souvenirshop rein in das völlig überfüllte arabische Fast-Food-Restaurant. Das Essen schmeckte ganz okay, produzierte viel Plastikmüll, aber der Lautstärkepegel lud uns nicht zum Verweilen ein. Wieder am Eingangsbereich schleuste uns Ariel durch die Massen hindurch in die Ruinensiedlung Qumran. Dort hatte ein Hirte in einer Höhle alttestamentarische Schriftrollen, die „Schriftrollen vom Toten Meer“, gefunden – ein Hinweis darauf, dass wir uns wieder am Ufer dieses salzhaltigen Gewässers befanden. Nach diesem Fund gruben Archäologen in insgesamt elf Höhlen etwa 850 Rollen aus dem antiken Judentum aus. Wie uns ein Film zeigte, soll in dieser öden Wüstengegend einst eine Gruppe jüdischer Asketen gelebt haben, die sich vom Judentum mit Tempeldienst und Priesterschaft abwandten, und ein rituell streng geregeltes, enthaltsames Leben führten. Sie sahen sich als die letzte Generation vor der Ankunft des Messias. Aus dieser Zeit (ca. 150 v. Chr. bis 70 n. Chr.) stammen die Qumranrollen, in denen größtenteils auf Hebräisch das Leben dieser frühjüdischen Gemeinschaft beschrieben wird.

Von Qumran aus fuhren wir zu unserer Übernachtungsstätte für die kommenden zwei Nächte: Bethlehem. Jetzt taucht sicherlich vor jedermanns Augen das heimelige Bild von der Heiligen Familie nebst Tieren und Heiligen Drei Königen in einer Krippe auf, über dem der Stern von Bethlehem leuchtet. Nun ja, fast… Das, was Bethlehem extrem un-heimelig macht, ist die Tatsache, dass es im nördlichen Teil von einer Mauer umgeben ist, die es von Jerusalem trennt. Diese bis zu 8 m hohe israelische Sperranlage befand sich fußläufig von unserem Hotel entfernt und war über und über mit Graffitis und Street Art versehen. Ein beängstigender Anblick, vor allem die Wachtürme mit Schlitzfenstern, in denen israelische Soldaten sitzen und die Mauer bewachen. Insbesondere als Deutsche kommt man bei der Mauer, mit deren Bau Israel 2002 begann, schon gewaltig ins Grübeln…

Im Vorfeld der Reise hatte ich gelesen, dass der britische Street-Art-Künstler Banksy, den man mit seiner Street Art in vielen Großstädten dieser Welt verewigt finden kann, ein Hotel im Westjordanland eröffnet hat. Er warb für sein Hotel mit „dem schlechtesten Ausblick der Welt“, da man direkt auf die Mauer schaute. Bei meinem abendlichen Spaziergang an der Mauer stand ich, ohne es zu wissen, auf einmal direkt davor! Der Eingang des „The Walled Off Hotel“  (wall off heißt auf Englisch – sehr passend –  abschotten) war von einem Schimpansen in Pagenuniform flankiert und hatte auf mich irritierend, da für diesen Teil der Welt viel zu ironisch, gewirkt. Als ich am Haus nach oben sah, erkannte ich mit Graffiti um die Fenster drumherum gesprühte Fensterrahmen und Balkone. Bevor ich in das Hotel hineinging, klapperte ich noch den danebenliegenden Souvenirshop mit Banksy-Devotionalien ab. Der Clou: eine Weihnachtskrippe aus Holz, bei der die Heiligen Drei Könige von der Krippe durch eine Mauer abgetrennt waren. Wie wahr, wie wahr! 😦

Im „The Walled Off Hotel“ schaute ich mir eine Ausstellung zum Leben der Palästinenser mit der Mauer und unter israelischer Besatzung an. Sehr interessant, aber auch sehr traurig, insbesondere die Informationen über den noch stärker abgeschotteten Gazastreifen. Neben der Ausstellung gab es noch einen Buchladen, eine Gallerie, in der Werke palästinensischer Künstler ausgestellt wurden, und eine skurril eingerichtete Lobby mit Bar, in der sich alle Gespräche, soweit ich das aufschnappte, nur um den israelisch-palästinensischen Konflikt drehten. Falls ich ein weiteres Mal nach Bethlehem kommen sollte, werde ich auf jeden Fall in diesem Hotel übernachten! Interessanterweise wählen viele Reiseveranstalter und Touristen, die eigentlich Jerusalem besuchen wollen, Bethlehem aufgrund seiner vergleichsweise günstigen Preise als Übernachtungsort, so dass die Hotels gut belegt sind.

Aber in Bethlehem gibt es ja auch einiges zu besichtigen: Ariel führte uns noch am Abend des Ankunftstages zur Geburtskirche, die an jenem Platz errichtet sein soll, auf dem sich der Stall befand, in dem Jesus geboren wurde. Die Touristen stapelten sich schon vor dem Eingang und drinnen war so ein Gedränge, dass man etwa drei Stunden hätte anstehen müssen, um den Stern im Boden sehen zu können, der die Stelle markiert, an der Jesus geboren sein soll. Um die Geburtskirche in Ruhe betrachten zu können, möge man – so blöd es auch klingen mag – in die ZDF-Mediathek gehen und sich den Beitrag „Weihnachten in Bethlehem“ vom 24.12.2017 u. a. mit einem Auftritt Peter Maffays anschauen. Das war echt eine nette Sendung und lieferte im Nachzug der Reise viele Aha-Erlebnisse à la „Ach so sieht also die Geburtsstelle Jesus‘ bzw. die Katharinenkirche von innen aus!“. Die Katharinenkirche, in der jedes Jahr der traditionelle Weihnachtsgottesdienst stattfindet, liegt direkt neben der Geburtskirche, war aber während des Zeitpunkts unserer Besichtigung wegen einer Hochzeit geschlossen.

Mehr konnten wir aufgrund der schon vorgerückten Stunde in Bethlehem leider nicht besichtigen, obwohl ich gerne noch durch die schmalen Gassen geschlendert wäre, die vom großen Platz vor der Geburtskirche (Manger Square) abzweigten. Aber stattdessen hieß es „ab in die Heia“, denn zwei sightseeing- und geschichtslastige Tage in Jerusalem standen uns bevor – der krönende Abschluss dieser Reise.

Einen Einschub erlaube ich mir noch, da er eher zu Bethlehem als zu Jerusalem gehört: Am letzten Tag unserer Reise besuchten wir morgens Beit Jala, eine palästinensische Kleinstadt, die fast nahtlos in Bethlehem über geht, und in der sich ein Rehabilitationszentrum für behinderte Kinder und Jugendliche, „Lifegate. Tor zum Leben„, befindet. Passend zum Ort, der eine mehrheitlich christliche Bevölkerung aufweist, handelt es sich bei der deutsch-palästinensischen Einrichtung, um eine von kirchlichen Trägern (Caritas, Diakonie) unterstützte Stätte, die jedoch offen für alle Konfessionen ist. Der Verein, der Lifegate in Deutschland vertritt, heißt Tor zum Leben e. V.

Eine deutsche Mitarbeiterin, die, passend zu unserer sächsischen Reisegruppe, aus einer Kleinstadt bei Dresden kam, und die schon seit vielen Jahren in der Einrichtung als Therapeutin arbeitet, führte uns herum und erklärte uns das Konzept. Hauptanliegen ist es, behinderte Kinder und Jugendliche, deren Existenz für die Familien und die paläsinensische Gesellschaft leider vorwiegend tabuisiert wird bzw. beschämend ist, sollen befähigt werden, ihr Leben selbst zu meistern. Dazu erhalten sie zum einen Unterricht und Therapie, und zum anderen die Möglichkeit, sich in verschiedenen Tätigkeiten und Handwerken auszuprobieren bzw. eine Art Ausbildung zu machen (z. B. Holzbearbeitung, Wäscherei, Keramikherstellung). Es war absolut beeindruckend, was die Einrichtung mit ihrem deutsch-palästinensischen Team und zeitweisen internationalen Freiwilligen hier leistete. Hut ab! Um zumindest einen kleinen Unterstützungsbeitrag zu leisten, stürmte unsere Reisegruppe den Souvenirladen und erwarb einige der lokal hergestellten Produkte. Definitiv ein Besuch, der in Erinnerung bleiben wird!

Lang nicht mehr gesehen und doch erkannt – der Norden Jordaniens

Tag 2 unserer Reise führte uns auch schon wieder aus Israel heraus über die Grenze nach Jordanien. Nach einer fast zweistündigen Grenzprozedur kamen wir im Norden Jordaniens an, wo uns unser zweiter Guide Mohamed wohlgelaunt empfing. Wir tuckerten mit dem Bus durch eine karge, wüstenhafte Landschaft. Der Unterschied zu Israel fiel sofort ins Auge: überall lag Müll in der Landschaft herum und die Häuser am Straßenrand sahen um einiges ärmer als im Nachbarland aus. Zwischen Jordanien und Israel besteht seit 1994 ein Friedensvertrag, der den Jordan als Grenze zwischen beiden Ländern festlegt und Jordanien zusichert, größere Mengen Trinkwasser aus dem Jordan entnehmen zu dürfen. Einst nämlich hatte sich der Jordan in Teilen auf jordanischem Staatsgebiet befunden. Im Sechstagekrieg von 1967 zwischen Israel auf der einen und Jordanien, Syrien und Ägypten auf der anderen Seite jedoch verlor Jordanien seine gesamten Gebiete westlich des Jordans (heute in etwa: Westjordanland, Gaza, Ostjerusalem). In Folge dessen flüchteten hunderttausende Palästinenser, die in diesen Gebieten gelebt hatten, nach Jordanien, dessen arabische Bevölkerung heute etwa zur Hälfte palästinensische Wurzeln aufweist. Insgesamt leben derzeit offiziell 6,5 Mio. Menschen im Haschemitischen Königreich, wobei inoffiziell von 9,5 Mio. Bewohnern ausgegangen wird, wenn man irakische (ca. 300.000) und syrische Flüchtlinge (mehr als 1,2 Mio. (!!!)) sowie Gastarbeiter hinzuzählt. Ich habe in mehreren Artikeln, wie z. B. diesem von qantara.de, gelesen, dass Jordanien wegen der Aufnahme so vieler Flüchtlinge seit 2015 eigentlich kurz vor dem Kollaps steht – das Trinkwasser wird immer knapper, die Mieten und Lebensmittelpreise immer höher und die Löhne immer niedriger. Und: Die Touristen bleiben weg wie dieser Welt-Artikel aufschlüsselt und wie wir es vor Ort größtenteils auch erleben konnten. An unserer ersten Besichtigungsstätte, den Ruinen der antiken Handelsstadt Jerasch (Gerasa), waren wir fast die einzigen Touristen. Der Postkartenverkäufer versuchte uns derart verzweifelt und nervig seine Ware feilzubieten, dass sich schließlich einer aus unserer Gruppe erbarmte und ihm etwas abkaufte. Unser Guide Mohamed erklärte uns derweil die einstige Stadtstruktur, die u.a. aus einer Einkaufsstraße, Tempeln, Bädern und einem Amphitheater bestanden hatte. Dort versammelten wir uns kurz vor Sonnenuntergang, um den ungewöhnlichen Dudelsackklängen dreier Herren zu lauschen, die doch nicht tatsächlich „Freude schöner Götterfunken“ anstimmten! So langsam wurde es frisch und so traten wir den Rückweg zum Bus an, der uns in die Hauptstadt Amman bringen sollte.

Bevor es am Mittag aus Amman heraus Richtung Totes Meer ging (dazu me(e)hr in meinem nächsten Blogeintrag) stand noch eine kleine Stadtrundfahrt in der Hauptstadt an. Zunächst hielten wir für eine „japanische Pause“, d. h. einem megakurzen Fotostop ;-), an der riesigen König-Abdullah-Moschee bevor wir weiter auf den Zitadellenhügel hinauffuhren. Von dort aus hatten wir einen fantastischen Rundumblick auf das weiße Häuserwirrwarr Ammans und konnten erstmalig die riesigen Ausmaße dieser Molochstadt erahnen. Und um die Superlative noch auf die Spitze zu treiben: Wir konnten von da oben den 2003 erbauten, mit 126,8 m damals höchsten freistehenden Fahnenmast auf dem Gelände des königlichen Raghadan-Palastes in der Ferne ausmachen. Das Ding soll auch noch von 20 km Entfernung sichtbar sein und im Dunkeln leuchten. Naja, wer’s braucht…

Auf dem Zitadellengelände umherlaufend lernten wir, dass Amman früher einmal „Philadelphia“ geheißen hatte und konnten auf dem Zitadellengelände Reste eines Umayyaden-Palastes, sowie Ruinen des Herkulestempels und einer byzantinischen Kirchen entdecken. Uns als exotische Touristen „entdeckten“ bald einige jordanische Schulklassen, die unzählige Gruppenfotos auf den Stufen zum kleinen historischen Museum machten. Auf dem Rückweg zum Ausgang war ich, schwups, von einer Horde Smartphone- und Tabletschwingenden Schulmädchen eingenommen und musste Fotos mit ihnen machen. Als ich dann noch ein paar Worte Arabisch auspackte, kannte deren Freude keine Grenzen. 🙂 Die Lehrerin hatte Mühe die Mädels unter Kontrolle zu halten und entschuldigte sich bei mir für die „Belästigung“. Aber ich fand, dass das doch mal eine „nette Belästigung“ gewesen war!

Wie in meinem ersten Blogbericht zu dieser Reise versprochen, möchte ich es nicht auslassen, ein bisschen von meiner ersten Reise nach Jordanien im Jahre 2009 zu berichten. Damals hatte ich im September im Rahmen meines Studiums der Islamwissenschaft einen vierwöchigen Arabischsprachkurs in Damaskus, Syrien, absolviert. Nach Ende des Sprachkurses bereiste ich zunächst Beirut, die Hauptstadt des Libanon, und traf mich danach mit meiner damaligen Mitstudentin Vera in Amman. Vera hatte ein Praktikum in Palästina absolviert und Jordanien stellte damals das einzige Land dar, in das wir beide ohne Probleme einreisen konnten um uns zu treffen. Wir hatten ein Couchsurfingpärchen aufgetan, bei dem wir übernachteten – er palästinensischstämmiger Jordanier, sie Kanadierin und mangels Arabischkenntnissen komplett von ihm abhängig. Schrecklich! Sie konnte sich nicht einmal selbst ein Taxi bestellen. Ich erinnere mich, dass wir am ersten Abend mit der Kanadierin und ihrer kanadischen Freundin in einer Shisha-Bar im Zentrum Ammans landeten. Vom Sightseeing in Amman selbst hatten uns die beiden Couchsurfer abgeraten und stattdessen empfohlen, den Norden Jordaniens zu erkunden. Mit ihrer Vermittlung mieteten Vera und ich ein Taxi samt Fahrer und kurvten einen ganzen Tag lang durch die Gegend. Wir besichtigten bereits damals Jerasch (Gerasa), aber auch noch die Festung Adschlun (Ajlun), die Sultan Saladin vor über 800 Jahren hatte bauen lassen, um dem Vordringen der Kreuzritter Einhalt zu gebieten. Schließlich klapperten wir auch noch Umm Qais ab – Ruinen eines einst als „neues Athen“ bezeichneten kulturellen Zentrums, von dessen Hügel aus man ins Jordantal und auf den See Genezareth blicken kann. Und hier kommen die entsprechenden Bilder dazu:

Auf Reisen in Jordanien I: Umm Qais, Jerasch, Festung Adschlun & Amman

P.S.: Ein Déjà-Vu-Erlebnis hatte ich bei meiner gerade zurückliegenden Reise in Amman: Als meine Schwester und ich nach Einbruch der Dunkelheit zum Hinterausgang des Hotels hinausgingen, um noch Wasser kaufen zu gehen, landeten wir auf einem riesigen Parkplatz, der mir irgendwie bekannt vorkam. Als ich die Fotos von 2009 von Amman durchschaute, fiel es mir schließlich wie Schuppen von den Augen: Der Parkplatz war derselbe gewesen wie der, von dem ich 2009 aus nach meiner Jordanientour mit dem Bus wieder zurück nach Damaskus gefahren war! Da hatte sich scheinbar seitdem nicht sehr viel verändert!

Djerbas Töpferhauptstadt Guellala

Nach einem weiteren Tag mit Fahrrad, nach dem sich mein Hintern langsam schmerzhaft bemerkbar machte, gab ich das Vehikel zurück und nahm mir die Töpferhauptstadt der Insel, Guellala, vor. Mit dem lokalen Bus war ich innerhalb einer halben Stunde da und erst einmal etwas orientierungslos. Überall sah ich, wie erwartet, Läden, die Töpferwaren anboten und die diese weitläufig vor dem Ladeneingang aufgestellt hatten. Am zentralen Kreisverkehr war zudem unübersehbar ein riesiges Denkmal eines Tonkruges errichtet worden, das, wie mir eine Verkäuferin später erzählte, angeblich Eingang in das Guinessbuch der Rekorde gefunden hatte. Ich hatte jedoch weniger vorgehabt Töpferwaren shoppen zu gehen, sondern vielmehr das Museum von Guellala („Musée de Guellala“) zu besuchen, das in einem sehr schönen Gebäude untergebracht sein soll und in dem ich etwas über die Kultur und Traditionen Tunesiens und speziell auch Djerbas lernen wollte. Als ich auf der Marktstraße nach dem Museum fragte, zeigte man auf ein naheliegendes Gebäude mit verschlossener Tür, in dem ich es nachmittags wieder probieren könne hineinzukommen. Komisch, dachte ich mir, in meinem Reiseführer stand nämlich drin, dass das Museum den ganzen Tag durchgängig geöffnet hat. So beschloss ich erst einmal in die andere Richtung des Ortes zu laufen und kam in einigen Seitenstraßen auch an kaum erkennbaren Brennöfen und Töpferwerkstätten vorbei.

In einem Souvenirgeschäft unterhielt ich mich fast zwei (!) Stunden lang mit einer Verkäuferin, die mir viel über die Amazighkultur erzählte und sich über den respektlosen Umgang der „Araber“ mit Frauen aufregte. Sie betonte immer und immer wieder wie anders als die zugewanderten „Araber“ doch die berberische Ursprungsbevölkerung Djerbas sei, dass die Djerbis (Einwohner von Djerba) alleinreisende Frauen in Ruhe ließen (kann ich bestätigen!) und dass Frauen allgemein ein viel höheres Ansehen in der Gesellschaft genössen. Zudem unterstrich sie immer wieder das friedliche Zusammenleben von jüdischen und muslimischen Djerbis und wetterte gegen Wahhabiten von der arabischen Halbinsel, die offensichtlich ab und zu versuchen, die muslimischen Berber Guellalas zu einem strengeren Glauben zu missionieren. Wie mir später eine auf Djerba lebende Französin erzählte, gelten die berberischen Einwohner Guellalas aber gerade wegen ihrer Abneigung gegenüber Arabern bzw. arabischen Tunesiern als rassistisch; religiöse Toleranz hin oder her. Eine komplizierte, aber sehr interessante Gemengelage!

Als ich danach auf einen Kaffee in ein Restaurant einkehrte, erfuhr ich endlich, dass sich das Museum von Guellala etwas außerhalb der Stadt auf einem Hügel befindet und dass mich die Herren auf dem Markt offensichtlich an die Moschee verwiesen hatten als ich nach dem Museum gefragt hatte. Nun ja, auf Französisch klingen „musée“ und „mosquée“ nicht so unterschiedlich! 😉

Ich stapfte also hinauf zum Museumshügel und war schon von Weitem von der strahlend weißen Fassade des Museumsbaus geblendet. Innen wie außen war die Architektur sehr schlicht gehalten und in Nischen wurden anhand von Wachsfiguren Szenen aus dem tunesischen/djerbischen Alltag wie z. B. Hochzeit, Beschneidung eines Kindes, etc., nachgestellt. Die Erläuterungstexte waren erfrischend kurz gehalten und ich konnte anhand der anschaulichen Präsentation wirklich einiges lernen und würde das Museum jedem weiterempfehlen! Zumal man vom Hügel aus einen schönen Ausblick in die Umgebung bis ans Meer hat!

Theooooo, wie fahr’n nach Łódź

Das Lied kommt wohl jedem ins Ohr, wenn man von der polnischen Stadt Łódź, übrigens nach Warschau und Krakau die drittgrößte Stadt Polens, spricht. Wie ich aber gleich bei der Abfahrt am Berliner ZOB vom „Polskibus“-Fahrer lernte, so spricht man den Städtenamen nicht „Lodsch“, sondern „Wudsch“ aus. Warum ich da hingefahren bin? Nun ja, blöder Grund, aber ich wollte hauptsächlich meine freie Zeit bis zum Einstieg auf meiner neuen Arbeitsstelle nutzen, um meinen Kleiderschrank etwas aufzufüllen, sprich shoppen zu gehen. Und da können sich die Möglichkeiten in Łódź echt sehen lassen: Die Stadt weist nicht nur den längsten Boulevard Europas, die Piotrkowska-Straße, gesäumt von zahlreichen Geschäften, Restaurants und Hotels auf, der so lang ist, dass man sich mit Fahrradrikschas herumkutschieren lassen kann, sondern auch noch das riesige Shoppingcenter  „Manufaktura“. Ich bin ja nun echt kein Fan von Einkaufsmalls, aber „Manufaktura“ hat mir schon deshalb gefallen, da sie sich in einer ehemaligen Textilfabrik befindet und das ganze Gelände mit seinen roten Backsteinen echt toll aussieht.

Nach zwei Tagen Shoppingtour in „Manufaktura“, weiteren Malls und in einigen Läden rund um die Piotrkowska reichte es langsam und ich beschloss mir zum Einen etwas Entspannung im „Aquapark FALA“ inklusive gemischter Sauna (und das im katholischen Polen!) zu gönnen, und zum Anderen zumindest ein Museum zu besuchen. Ich schwankte noch zwischen dem Textilmuseum und dem Museum der Kinematographie, entschied mich aber für Letzteres, da ich im Studium einiges zur Łódźer Filmschule gelernt hatte, die Regisseure und Schauspieler wie Roman Polanski und Andrzej Wajda hervorgebracht hatte. Leider konnte das Museum meine Erwartungen etwas speziell zur Geschichte der Łódźer Filmschule zu erfahren nicht erfüllen. Es zeigte vielmehr historische Filmapparate und Kameras und zumeist mit Erklärungen nur auf Polnisch, so dass ich leider kaum etwas hinzulernen konnte. Was aber immerhin interessant war, war die Tatsache, dass sich das Museum im ehemaligen Karol-Scheibler-Palast befand, von dem man noch einige original eingerichtete Zimmer des Textilunternehmers besichtigen konnte. Unter dem Dach gab es zudem eine kleine Ausstellung zum polnischen Animationsfilm, die immerhin auch auf Englisch übersetzt worden war. Ich wusste z. B. gar nicht, dass einer der Mumins-Trickfilme eine polnische Produktion gewesen war.

Ins Kino schaffte ich es während meines Łódź-Aufenthalts leider nicht, aber immerhin konnte ich mich an der Street Art erfreuen, die es an vielen Ecken der Stadt zu entdecken gibt. Das Zentrum war an einigen Ecken ziemlich heruntergekommen – abblätternde Backstein- und Jugendstilfassaden, Häuser als halbe Ruinen, kaputte Fenster, triste Farben – und bildete einen krassen Kontrast zu den fancy Einkaufsmalls, den stylischen Straßenbahnhaltestellen und dem ultramodernen Kopfbahnhof Łódź Fabryczna, in dem sich auch der Busbahnhof der Stadt befindet. Der Bahnhof, der in seinem Innern irgendwie steril und menschenleer, aber trotzdem beeindruckend wirkt, wurde in Vorfreude auf die Expo 2022 renoviert, um deren Austragung sich Łódź derzeit bemüht. Ich denke auch, dass die Stadt touristisch unterschätzt wird – ich jedenfalls hätte noch ein paar Tage länger einfach nur zum Fotografieren da bleiben können, zumal ich viele weitere Museen und das jüdische Viertel nicht geschafft habe.

Übernachtet habe ich übrigens mal wieder via „AirBnB“ und musste dabei an meine Silversterreise nach Krakau mit Maki und Matthew denken. Ich wohnte, wie schon in Krakau, in einem Plattenbaugebiet ein bisschen außerhalb des Stadtzentrums. Mich ließ die Mutter der AirBnB-Vermieterin Anna hinein und ich übernachtete quasi in Annas früherem Kinderzimmer. Die Mutter sprach keine andere Sprache außer Polnisch, ich nur drei Wörter, aber wir verstanden uns trotzdem irgendwie was die Nutzung der Wohnung betraf. 😉

Gringo-Quote (fast) Null – Unterwegs im Zentralen Hochland rund um Huancayo und Huancavelica

Noch eine Woche Peru hatte ich nach drei Wochen „Gringo-Trail“ vor mir. Ly reiste am Samstag, den 10. September, ab und so überlegte ich mir, wohin meine Reise gehen könnte. Der Regenwald, in Peru Selva genannt, reizte mich sehr, aber aufgrund der riesigen Entfernungen im Land wollte ich dies lieber einmal angehen, wenn ich mehr Zeit dazu haben würde. Die nördliche Küste fand ich auch interessant, doch dann stolperte ich über die Aussage in meinem „Lonely Planet“, dass sich das Zentrale Hochland durch eine „fast völlige Abwesenheit von anderen Reisenden“ auszeichne, und mein Interesse war geweckt. So nahm ich Sonntagmittag den Bus von Lima aus in die Anden hinein nach Huancayo. Aufgrund von Bauarbeiten und Stau kamen wir erst am späten Nachmittag in der etwa 400.000-Einwohner-Stadt an. Kurz Zeit, um noch über den Sonntagsmarkt zu schlendern und den Plaza de Armas im Zentrum abzuklappern. Naja, beeindruckt hat mich die Stadt nicht. Aber immerhin hatte ich auf dem Weg ins Zentrum schon eine gastronomisch interessante Straße nahe meines Hotels entdeckt, die sich witzigerweise „Calle de la MISTURA“, also entsprechend der Essmesse, die wir in Lima besucht hatten, nannte. Ich wollte nun endlich einmal eines dieser typischen China-Restaurants Perus, genannt „Chifa“, testen. Gesagt, getan. In der Straße gab es zahlreiche Chifas, deren Menüs sich nicht wesentlich voneinander unterschieden, und so wählte ich ein kleines Restaurant, wo ich mich, um mich etwas vor der nächtlichen Kälte zu schützen, in den hinteren Raum setzen konnte. Ich bestellte ein Gericht aus in roter süß-saurer Soße gedünstetem Obst mit Reis und Hühnerfleisch. Klingt ungewöhnlich, schmeckte aber gut. Direkt nach dem Essen machte ich mich jedoch auf zum Hotel, denn der laut plärrende Fernseher (der in Peru eigentlich fast in jedem Restaurant läuft) ließ nicht gerade eine gemütliche, entspannte Atmosphäre aufkommen. Außerdem musste ich am nächsten Morgen früh aufstehen. Ich wollte nämlich den Zug nach Huancavelica nehmen und der fuhr bereits 6:30 Uhr los.

Am nächsten Morgen war ich pünktlich am Bahnhof und reihte mich in eine lange Schlange ein, um das spottbillige Zugticket für den „Tren Macho“ zu kaufen: umgerechnet 2,60 € für mehr als fünf Stunden Zugfahrt bis Huancavelica. Außer mir sah ich tatsächlich auch nur einen einzigen weiteren Gringo. Der Zug war ziemlich rustikal, die Sitzbänke aus Holz hart und anfangs war es vor allem kalt, da alle die Fenster während der Fahrt offen ließen. Für manche, die Essen gebucht hatten, wurde ein voller Teller herzhaftes Frühstück mit Kartoffeln, Reis und Nudeln serviert, den sie, Chapeau Chapeau, während der ruckeligen Fahrt auf dem Schoß aßen. Wir fuhren die ganze Zeit in einem Tal und zeitweilig an einem Fluss entlang, so dass es immer etwas Interessantes zu gucken gab. Am zeitigen Nachmittag trafen wir in Huancavelica ein, ein 40.000-Einwohner-Städtchen mit schönen Kirchen in Kolonialarchitektur und mineralischen Quellen. Dort durfte man allerdings nur im Badeanzug und nicht im Bikini baden gehen und ausleihen wollte ich mir solch einen Badeanzug dann auch nicht. So schlenderte ich in der Stadt umher, kaufte ein paar Sachen auf den abends überall auftauchenden Straßen“ständen“ (Tücher auf dem Boden) und unterhielt mich ziemlich lange mit einem Tante-Emma-Ladenbesitzer, der mir über die Geschichte dieser ärmsten Gegend von Peru erzählte, in der besonders der Terror des „Leuchtenden Pfades“ (Sendero Luminoso) in den 80er und 90er-Jahren gewütet hatte.

Huancavelica ist noch wegen einer weiteren Sache bekannt, der Santa-Barbara-Mine, die sich hoch in den Bergen über der Stadt befindet. Ich machte mich am nächsten Tag auf den Weg dorthin und konnte nach einigem Suchen das verlassene Dorf finden, das damals als die Mine 1566 von den Spaniern eröffnet worden war, für die bis zu 3.000 indigenen Minenarbeiter gebaut worden war. Diese bauten Quecksilber in der Mine ab und starben in großer Zahl aufgrund der giftigen Gase, die das Schwermetall beim Abbau absonderte. Als die Mine 1786 einstürzte wurde sie komplett geschlossen und ist bis heute samt dazugehörigem Geisterdorf bestehen geblieben. Es gibt wohl Bestrebungen den Ort als UNESCO-Weltkulturerbe schützen zu lassen.

Von der Mine aus konnte ich in einem Schlenker durch ein weiteres Dorf und an vielen Lamas vorbei wieder zurück nach Huancavelica laufen. Von dort aus nahm ich gegen Mitternacht den Nachtbus, um nach Ayacucho weiterzufahren.

Machu Picchu – „Mystical Experience“ und Selfie-Stick-Terror

Dienstag, 6. September 2016: Es ist soweit! Heute würden wir der Inkastätte Machu Picchu aus dem 15. Jahrhundert einen Besuch abstatten. Schon auf der Zugfahrt mit „Inca Rail“ hatte man uns ja eine „Mystical Experience“, also ein mystisches Erlebnis, versprochen und das musste doch nun überprüft werden! Alles andere als mystisch war zunächst der vom Rest der Außenwelt abgeschnittene und nur per Zug erreichbare Ort Aguas Calientes, in dem wir die Nacht vorher übernachtet hatten: touristenüberlaufen, vollgestopft mit Touristenrestaurants und Hotels, völlig überzogene Preise – das konnte auch die schöne Lage tief in den Bergen nicht wett machen.

Um Aguas Calientes, diesem surrealen Ort, zu entkommen nahmen wir also Dienstagmorgen den völlig überteuerten Bus hoch bis an den Eingang zu Machu Picchu. Der Einlass war gut organisiert und schnell abgewickelt (wir hatten die Tickets bereits vorher online gekauft), so dass wir bald am ersten Aussichtspunkt standen und Machu Picchu betrachten konnten. Was soll ich sagen? Es war wirklich grandios und beeindruckend die Anlage im Morgennebel vor sich zu sehen. Einzig die Touristenmassen um uns herum, die wir belustigt-schockiert beobachteten , störten die „mystische“ Atmosphäre etwas. Ich glaube, die Wahrscheinlichkeit am Machu Picchu von einem Selfie-Stick erschlagen zu werden, war ziemlich hoch und eine nicht von der Hand zu weisende Gefahr. 😉

In unserem Online-Ticket war ein Aufstieg zu einem der beiden Berge, die Machu Picchu umgeben, inklusive. Wir hatten uns für Montaña Machu Picchu entschieden , zu dem der Einlass tatsächlich an einem weiteren Eingangstor kontrolliert und reguliert wurde. Wir stiegen Stufe um Stufe empor und konnten „MaPi“ bald umgeben von grüner Tropenvegetation aus der Vogelperspektive betrachten. Man konnte so nun auch einen Eindruck seiner besonderen Lage bekommen: auf einem Bergrücken (2.430 m hoch) gelegen umgeben von weiteren Bergen und zu Füßen das Heilige Tal mit dem Río Urubamba, der sich mäanderförmig um die Berge herumschlängelte. Echt faszinierend! Weniger faszinierend war hingegen der treppenreiche Aufstieg, der sich fast zwei Stunden hinzog und kein Ende zu nehmen schien. Als wir endlich fix und fertig und völlig verschwitzt auf dem Gipfel ankamen, empfingen uns bereits überall herumsitzende Touristen und Aufseher, die darauf achteten, dass man sich nicht zu nah an den Abgrund setzte.

Der Abstieg ging natürlich deutlich schneller und wir freuten uns darauf uns einfach nur auf eine Wiese setzen, die Schuhe lüften und etwas essen zu können. Ein paar vorbeikommende Schicki-Micki-Touristen in blitzblank weißen Turnschuhen und den neuesten Wanderklamotten in Neonfarben sahen uns etwas unverständlich an, fragten sie sich doch sicher, wie man beim Besuch des Machu Picchu so ins Schwitzen geraten könne und zudem so viel laufen könne, dass man danach die Schuhe ausziehen müsse. Vielen, die Machu Picchu im Rahmen einer Pauschalreise besuchen, ist es nämlich gar nicht bekannt, dass man neben der eigentlichen Anlage auch noch die Berge drumherum, sowie einige weitere Aussichtspunkte (z. B. Puesto de Vigilancia) ansteuern kann. Die meisten halten sich auch nur zwei bis drei Stunden in der Inkastätte auf und folgen dem mit Pfeilen markierten, touristengerechten Weg durch die alten Mauern hindurch. Das taten wir natürlich auch noch, ließen uns aber viel Zeit damit. Insgesamt verbrachten etwa sieben Stunde in „MaPi“! Bei der Besichtigung war es gar nicht so wichtig die historischen Hintergründe zu kennen – es gab auch keinerlei Erklärtafeln dazu. Man hätte sich dafür einen der Guides am Eingang mieten müssen. Grob gesagt, galt die vom neunten Inka Pachacutec (siehe Cuzco) designte Anlage als politisches, religiöses und administratives Zentrum und sollte Cuzco mit dem Dschungel verbinden. Es führen insgesamt acht verschiedene Wege zu Machu Picchu und man hätte z. B. im Rahmen einer viertägigen Inka-Trail-Tour durch das Heilige Tal hindurch bis zu „MaPi“ wandern können. Das hoben wir uns allerdings für das nächste Mal auf; der Aufstieg zu Montaña Machu Picchu hatte für diesen Tag völlig gereicht!

Unter diesem Link kann man sich übrigens den Reisebericht und Fotos des US-amerikanischen Historikers Hiram Bingham anschauen, der 1911 als erster Westler Machu Picchu „entdeckte“; die indigene Quechua-sprechende Bevölkerung vor Ort hatte die Inkastätte natürlich bereits vorher gekannt.

Nach diesem ausführlichen Rundgang auf dem Machu-Picchu-Gelände machten wir uns an den Abstieg zurück ins Tal nach Aguas Calientes, wo wir noch am selben Abend den Zug nach Ollantaytambo nehmen würden. Beim Abstieg merkte ich wie gut es gewesen war, dass wir morgens den Bus nach oben genommen hatten: weitere hunderte von Stufen. Unten im Tal angekommen konnte ich kaum mehr laufen und war einfach nur froh, als wir endlich im Zug saßen.

Auf Reisen in Jordanien I: Umm Qais, Jerasch, Festung Adschlun & Amman

Griechisch-römische Ruinenstätte Umm Qais (Gadara) südöstlich des Sees Genezareth gelegen:

 

Ehemalige Handelsstadt Jerasch (Gerasa):

 

Die aus dem 12. Jahrhundert stammende Festung Adschlun (Qalaʿat ar-Rabad), die unter Sultan Saladin zur Verteidigung gegen die Kreuzfahrer erbaut worden war:

 

Die jordanische Hauptstadt Amman:

 

Link zu meinen Jordanienartikeln meiner Reise 2017:

Lang nicht mehr gesehen und doch erkannt – Der Norden Jordaniens