Feiertagsausflug nach Constanza, die höchstgelegene Stadt der Dominikanischen Republik

Diese Woche Donnerstag war Feiertag zu Ehren der Schutzpatronin der DomRep, der Día de las Mercedes. Eine der dominikanischen Städte, in denen sie besonders verehrt wird, ist Constanza, das etwa 50km südwestlich von Jarabacoa liegt. Mit ca. 1200 m Höhe ist sie die höchstgelegene Stadt der ganzen DomRep. Die Anfahrt im Público (Pick-Up) auf der gewundenen Cordilleren-Straße war herrlich, nur die Bequemlichkeit könnte noch verbessert werden! 😉 In den Pick-Up wurden drinnen sieben Leute gestopft (vorne: Fahrer + zwei Fahrgäste, hinten: vier Fahrgäste) und hinten auf der Ladefläche saßen noch einmal vier weitere. Ich musste nur an die Grands Taxis in Marokko denken, wo ich einmal 1,5 Stunden zu zweit auf dem Beifahrersitz gesessen hatte und mir der Hintern eingeschlafen war. Diesmal saß ich zusammen mit Sarah hinten auf die Rückbank gequetscht, wobei die beiden, nun ja, wohlbeleibten Frauen neben uns kaum Anstalten machten, mit den Beinen etwas zusammenzurücken. D. h. Sarah und ich nahmen 1/3 der Rückbank und die beiden anderen Ladies 2/3 ein. :-S Immerhin waren die beiden sehr nett und erzählten uns, wo wir in Constanza etwas vom Feiertag mitbekommen würden: Natürlich in der Kirche nahe des Parque Central. Nachdem wir uns mit einem Erdbeersaft gestärkt hatten, schlenderten wir auf den Kirchhof und konnten uns dort eine Essensmarke für die Festtagsspeise abholen, Paella Valenziana. Moment, werdet ihr jetzt stocken, das ist doch ein spanisches Gericht! Ja, ganz genau! In Constanza gab es Siedlungen von Spaniern (Colonia Española) und nicht nur das, auch von Ungarn, US-Amerikanern und Japanern (Colonia Húngara/Kennedy/Japonesa). Constanza ist nämlich aufgrund seiner Höhenlage durch ein sehr angenehmes, nachts kühles Klima geprägt und bietet sich daher für den Obst- und Gemüseanbau an. Daher gibt es hier für die Karibik so „exotische“ Früchte wie Erdbeeren und Äpfel zu kaufen. Während der Zeit der Trujillo-Diktatur wurden dann gezielt ausländische Fachkräfte angeworben, um zum Einen ihr landwirtschaftliches Wissen und neue Methoden mitzubringen und um sich zum Anderen in Constanza und Umgebung dauerhaft anzusiedeln. Trujillo hatte die perfide Idee die dominikanische Bevölkerung, die größtenteils aus Mesticios und einem kleineren Anteil schwarzer haitianischer Einwanderer bestand, „aufzuhellen“, in dem sie sich mit den weißen Einwanderen „vermischten“. Heute gibt es wohl nur noch einige Nachkommen der spanischen und der japanischen Einwanderer (einige sahen wir in der Kirche und auf der Straße) in Constanza und eben kulturelle Überbleibsel wie die spanische Paella oder das „Japanis Auto Service“-Unternehmen. Hier noch ein interessanter Wikipedia-Link zum Thema „weiße Dominikaner“.

Auf dem Rückweg nach Jarabacoa bekamen wir die Regenzeit im wahrsten Sinne des Wortes „volle Kanne“ zu spüren: Es schüttete wie aus Eimern, so dass man die Straße kaum noch sehen konnte und das Wasser sturzbachartig am Straßenrand herunterfloss. Wir kamen aber heil an und freuten uns eher über den wirklich dringend benötigten Regen für die Region.

Ein Gedanke zu “Feiertagsausflug nach Constanza, die höchstgelegene Stadt der Dominikanischen Republik

  1. Pingback: Wasserreiches Wochenende in und rund um Constanza – Andarina vom Dienst

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