Einmal musste es ja soweit sein: Ich trat eine von diesen megatouristischen Spice Touren (Gewürztour) an, die, wie sollte es auf der „Gewürzinsel“ Sansibar auch anders sein, an jeder Ecke angeboten werden. Ich kam zur Spice Tour allerdings über meinen Kollegen Mohammed, der die Exkursionen für unsere Lodgegäste organisiert, und noch ein paar Fotos für seine Homepage brauchte. Und so schloss ich mich einfach ein paar Gästen an und auf ging es zu einer Gewürzfarm, an der uns der deutschsprechende Guide „Hans“ (so stellte er sich uns jedenfalls vor, wobei er wahrscheinlicher wohl „Hassan“ hieß) empfing. Wir wanderten durch die Wälder und entdeckten alle Gewürzpflanzen in ihrer natürlichen Umgebung: Vanilleschoten, Hennabaum, Chilisträucher, frische Muskatnuss, Pfefferbaum (ja, man muss also nach Sansibar, wenn man dahin will, wo der Pfeffer wächst!), „Lippenstiftbaum“, Kardamom, etc. Es war sehr interessant! Nebenbei wurden wir noch mit allerlei „Gedöns“ aus Palmenblättern beschenkt, das kleine Jungs während der Tour für uns bastelten: eine Art Zuckertüte für alle Gewürzproben, Halsketten, lächerliche Hüte und Haarreifen, eine Krawatte für die Herren, etc. Fast am Ende konnten wir fast noch „Wer hat die Kokonuss, wer hat die Kokosnuss, wer hat die Kokosnuss geklauhauhaut?“ singen, denn einer der Jungs kletterte in Windeseile und ohne Sicherung wie ein kleiner Affe eine Kokospalme hinauf und erntete ein paar Kokosnüsse für uns. Was hier als DIE kulinarische Besonderheit vorgeführt wurde, kann man übrigens in Stone Town an jeder Ecke finden, wo die Straßenhändler Kokosnüsse für einen Spottpreis verkaufen. Sie werden „geköpft“, man trinkt die Milch und schabt anschließend das Fruchtfleisch heraus, wobei der Spachtel dazu aus der harten Kokosnussschale selbst geschnitzt wird.
Am Ende der Spice Tour war natürlich der obligatorische Gewürzverkaufsstand nicht fern, an dem man zu viel zu überteuerten Preisen den Lieben daheim einen Gruß von der Gewürzinsel kaufen konnte.